Microsoft stellt Geschäftskunden die Nutzung von KI in Rechnung

Gewerbliche Nutzer von Bing Chat Enterprise und Microsoft 365 Copilot müssen pro Anwender und Monat zahlen.

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Microsoft 365 Copilot Screenshot

Microsoft 365 Copilot

(Bild: Microsoft-Blog)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Zu Beginn des Hypes um Künstliche Intelligenz waren Angebote wie ChatGPT und Bing Chat kostenlos. Mittlerweile gibt es auch kostenpflichtige Modelle für erweiterte Dienste wie ChatGPT Plus. Microsoft folgt dem Beispiel der KI-Entwickler von OpenAI und hat jetzt die Preise für die gewerbliche Nutzung der eigenen KI-Angebote festgelegt. Für Privatanwender bleiben die KI-Dienste aber vorerst gratis.

Wollen Unternehmen den KI-Copilot in Microsoft 365 oder den neuen Bing Chat Enterprise nutzen, sollen sie zahlen. Der Microsoft 365 Copilot soll als KI-Dienst wie ein Assistent bei den Anwendungen helfen – alles in natürlicher Sprache. Seit Mai war der Copilot für erste Unternehmen als Paid Preview verfügbar. Sobald dieser allgemein verfügbar sein wird, soll der Copilot für Microsoft 365 E3-, E5-, Business Standard- und Business Premium-Kunden 30 US-Dollar pro Nutzer und Monat kosten. Das kommt zu den Abo-Kosten für Microsoft 365 hinzu.

Der ab heute in einer Preview verfügbare Bing Chat Enterprise ist darin enthalten, aber wird auch einzeln und ohne Microsoft-365-Abonnement erhältlich sein. Das kostet 5 Dollar pro Anwender und Monat. Der Bing-Chatbot basiert auf dem GPT-4-Modell von OpenAI und damit aktuellen Webdaten. Laut Microsoft liefert der Bing Chat "vollständige, überprüfbare Antworten mit Zitaten sowie visuelle Antworten mit Grafiken, Diagrammen und Bildern". Nach der Einführung des Chatbots hatte Microsoft bereits die Nutzung von Bing via API merklich verteuert, obschon ein kostenloses Abo bestehen bleibt.

Microsoft verweist auf höheren Datenschutz für die gewerbliche Nutzung. Beim Bing Chat Enterprise sollen Benutzer- und Geschäftsdaten nicht nach außen dringen. Das betrifft sowohl die Eingaben als auch die Antworten des Chatbots. Dabei werden die Chat-Daten laut Microsoft-Blog nicht gespeichert, und weder Microsoft noch Außenstehende hätten Zugriff darauf. Die Daten würden auch nicht zum Trainieren der Sprachmodelle verwendet.

Während der Bing Chat Enterprise ab sofort als Vorschauversion für alle verfügbar ist, kommt der Microsoft 365 Copilot erst in Kürze, steht aber ebenfalls als Preview zur Verfügung, allerdings nur zahlenden Kunden. Wann der Microsoft 365 Copilot offiziell erscheint, ist noch offen, aber auch hier verspricht Microsoft umfangreichen Datenschutz. So soll der Copilot die bestehenden Sicherheits-, Datenschutz-, Identitäts- und Compliance-Richtlinien von Microsoft 365 übernehmen und die Daten würden innerhalb des Microsoft-365-Tenants logisch isoliert und geschützt.

(fds)