SSL-VPN auf dem Vormarsch

Die Anbieter von VPN-Lösungen (Virtual Private Networks) NetScreen und F5 referieren positive Zahlen für da erste Quartal 2004. Als Gründe nennen sie die Akquisition von SSL-Spezialisten im vergangenen Jahr.

F5 kaufte im Juli 2003 den Remote-Access-Anbieter uRoam und damit dessen FirePass-SSL-Proxies. Der Verkauf von FirePass-Produkten trug im letzten Quartal 1,5 Millionen Dollar oder 5 Prozent zu den Firmeneinkünften bei und lag damit 50 Prozent über den Erwartungen. Für das zweite Quartal erwartet F5 hier Verkäufe in Höhe von 2 Millionen Dollar. NetScreen verkaufte nach eigenen Angaben zwischen dem 14. Dezember, dem Datum der Akquise von Neoteris, und Jahresende SSL-VPN-Applikationen in einem Wert von 2,2 Millionen Dollar und erreichte damit einen Umsatz, der fast doppelt so hoch ausfiel wie erhofft. Neoteris bildet nun bei NetScreen eine eigene Abteilung mit dem Namen "Secure Access Products".

Virtual Private Networks dienen dazu, externen Mitarbeitern von zuhause, unterwegs oder aus Fillialen übers Internet sicheren Zugang zu einem Firmennetz zu erlauben. SSL-VPNs stehen in direkter Konkurrenz zu Microsofts Point-to-Point-Tunnling-Protocol (PPTP) und der IP-Erweiterung IPSec. Während PPTP immer wieder durch konzeptbedingte Sicherheitsprobleme von sich reden machte, steht IPSec nicht zu Unrecht in dem Ruf, kompliziert und unflexibel zu sein.

Da SSL auch bei sicheren Web-Seiten mit https-URLs zum Einsatz kommt, unterstützt so gut wie jeder Browser das Protokoll. SSL-VPNs erfordern damit keine zusätzlichen Programme oder Änderungen der Netzwerkkonfiguration auf der Client-Seite. In vielen Fällen genügt den externen Mitarbeitern schon der damit mögliche Zugang auf interne Web-Seiten. Sollen neben Web-Seiten auch Dienste wie E-Mail oder Terminal-Services übers VPN nutzbar sein, müssen diese entweder auf dem Server entsprechend umgesetzt oder via Java-Applets oder ActiveX-Controls im Client-Browser unterstützt werden. (akr)