Schadsoftware könnte Probleme mit Windows-XP-Patch verursachen

Microsoft hat sich zu den Ursachen geäußert, warum sich Windows XP nach dem Einspielen eines Sicherheitsupdates bei einigen Anwendern nicht mehr starten lässt.

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In einem Blog-Eintrag des Microsoft Security Response Center (MSRC) äußert sich Jerry Bryant zu den möglichen Ursachen für Absturz-Probleme von Windows XP: Möglicherweise sei das Zusammenwirken des Sicherheitspatches MS10-015 mit Schadsoftware der Grund, man könne aber auch andere Zusammenhänge nicht ausschließen. Es müsse überprüft werden, ob als Ursache Probleme mit der Zusammenarbeit mit anderen Komponenten oder Software von Drittanbietern in Frage kommen, so Bryant.

Nach Einspielen des Sicherheits-Updates, das Microsoft im Rahmen seines großen Patch-Days bereitgestellt hatte, soll es bei einigen Anwendern von Windows XP zu einem "Neustart-Problem" gekommen sein. Microsoft hatte deshalb die Auslieferung über die automatische Update-Funktion von Windows XP gestoppt.

Das, was Microsoft als "Restart Issue" betitelt, beschreiben einige Anwender in Foren als "Bluescreen of Death", denn ihre Systeme ließen sich nach dem Updaten nicht mehr richtig starten und zeigten nur noch einen blauen Bildschirm. Auch im abgesicherten Modus ließ sich Windows nicht mehr starten. Betroffene können sich jedoch durch Einsatz der Installations-CD behelfen und den Patch entfernen.

Der Patch MS10-015 sollte eigentlich ein 17 Jahre altes Sicherheitsloch in der Virtual DOS Machine stopfen, durch das 16-Bit-Programme den zu jedem Prozess gehörenden Kernel-Stack manipulieren können. Anwender mit eingeschränkten Rechten können auf diese Weise eigenen Code mit Systemrechten ausführen.

Laut Microsoft-Blog sind nun Experten dabei, auf betroffenen PCs, die sie sich von den Anwender ausleihen, die Ursache näher einzukreisen. Bis das geschehen ist, solle man den Patch MS10-015 nicht mehr verwenden. Microsoft empfiehlt aber weiterhin, alle anderen Sicherheitsupdates einzuspielen. Bryant betont in seinem Blogeintrag: "Unsere Teams arbeiten so schnell wie möglich an einer Lösung". (jes)