Osiris-Rex: Asteroidenprobe geborgen und im ersten Reinraum angekommen

Die größte Gesteinsprobe direkt von einem Asteroiden wurde sicher geborgen und ist auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel. Abgeschirmt wird sie von Stickstoff.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Metallkapsel in der Wüste

Die Kapsel mit den Asteroidenproben

(Bild: NASA/Keegan Barber)

Lesezeit: 3 Min.

Die von der Weltraumsonde Osiris-Rex auf die Erde gebrachten Gesteinsproben vom Asteroiden Bennu sind im ersten Reinraum angekommen und sollen am heutigen Montag zum NASA-Raumfahrtzentrum in Houston gebracht werden. Erst dort wird der weiterhin verschlossene Probenbehälter geöffnet werden, teilte die NASA mit.

Dank der rasch nach der Landung gelungenen Bergung werde der Behälter seit anderthalb Stunden nach der Landung mit Stickstoff von irdischen Einflüssen abgeschirmt, erklärte die US-Weltraumagentur weiter. Weil das Gas mit so gut wie keinen anderen Chemikalien reagiert, würden damit Kontaminierungen durch irdisches Material verhindert.

Osiris-Rex: Bergung der Kapsel (11 Bilder)

Der gelandete Probenbehälter mit Fallschirm

(Bild: NASA/Keegan Barber)

Osiris-Rex hat die Probe am Sonntag über der Erde abgeworfen, nach einem minutenlangen Sinkflug war sie an einem Fallschirm hängend in der Nähe von Salt Lake City in der Wüste von Utah gelandet. Der hat sich dabei aus bislang noch ungeklärten Gründen früher geöffnet als geplant.

Innerhalb weniger Minuten waren Spezialisten der NASA vor Ort und konnten die Kapsel bergen. Dabei haben sie auch Proben von der Landestelle entnommen, um später mögliche Kontaminierungen nachweisen zu können. Eingewickelt in mehrere Schichten Teflon wurde die Kapsel dann an einem 30 m langen Seil hängend von einem Helikopter zur Utah Test and Training Range geflogen, wo ein temporärer Reinraum aufgebaut worden war.

In diesem ersten Reinraum wurde die Kapsel dann geöffnet und die Stickstoffhülle des Probenbehälters eingerichtet. Der bleibt aber weiterhin ungeöffnet, bis er sein permanentes Zuhause in Texas erreicht hat, wie es die NASA ausdrückt. Dort sollen die rund 250 Gramm an Proben dann entnommen und inventarisiert werden. Mit der Zeit würden Teile davon aber auch an Forscher und Forscherinnen in aller Welt verschickt.

Die Probe von Osiris-Rex ist die bislang größte, die auf die Erde gebracht wurde, es ist aber nicht die erste. Schon den japanischen Sonden Hayabusa und Hayabusa 2 war das gelungen, zusammen haben beide aber weniger als 10 Gramm mitgebracht. Die jetzt für Analysen verfügbare Menge ist also deutlich größer.

Osiris Rex (Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer) war im September 2016 gestartet und rund zwei Jahre später bei Bennu angekommen. Danach erforschte die Sonde den Himmelskörper aus einer Umlaufbahn. Im Oktober 2020 war es ihr dann gelungen, Proben von dessen Oberfläche zu entnehmen. Im Frühjahr 2021 machte sich die Sonde auf den Rückweg zur Erde, wo sie nun erneut vorbeigekommen ist, um die Probe abzuliefern.

Die Arbeit der Sonde ist damit aber nicht beendet, als Osiris-Apex nimmt sie jetzt Kurs auf den erdnahen Asteroiden Apophis. Den soll sie nach dem äußerst nahen Vorbeiflug an der Erde im Jahr 2029 erreichen und aus einer Umlaufbahn erforschen.

(mho)