Warnstreik bei T-Systems
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bezeichnete das Tarifangebot der Telekom-Tochter als eine "Zumutung". Nun sind die rund 3000 Beschäftigten in Bremen, Hannover und Wolfsburg zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen bei der Telekom-Tochter T-Systems hat die Gewerkschaft Verdi für den heutigen Mittwoch bundesweite Warnstreiks angekündigt. Von 9 Uhr an sind auch die rund 3000 Beschäftigten in Bremen, Hannover und Wolfsburg ganztägig zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Für 10 Uhr ist zudem eine Kundgebung vor dem Telekomgebäude in Hannover geplant. "Es muss endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch", sagte Verdi-Fachbereichsleiter Hugo Waschkeit laut Mitteilung. Die Gewerkschaft fordert für die deutschlandweit rund 20.000 Beschäftigten 5 Prozent mehr Gehalt. T-Systems bot am Dienstag eine Lohnerhöhung von insgesamt 3 Prozent an.
Das Gehaltsplus soll verteilt auf zwei Stufen von jeweils 1,5 Prozent für 2010 und 2011 ausgezahlt werden, teilte das Unternehmen in Bonn mit. Weitere Bestandteile der Offerte sind eine Ergebnisbeteiligung von 0,4 Prozent sowie ein Programm zur Beschäftigungsförderung.
Verdi lehnte das Angebot ab und sprach von einer Zumutung für die Beschäftigten. "Die Vorstellungen der Arbeitgeber bieten keinerlei Basis für eine Einigung", sagte der Verhandlungsführer und stellvertretende Aufsichtsratschef der Telekom, Lothar Schröder.
Am Dienstag hatten knapp 1000 Beschäftigte von T-Systems bundesweit die Arbeit vorübergehend niedergelegt. Verdi rechnet infolge der Warnstreiks nach eigenen Angaben mit Störungen der Arbeitsabläufe. Die Telekom-Tochter T-Systems betreibt das Großkundengeschäft der Telekom. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft in den Betrieben Unterschriften für höhere Gehälter gesammelt. Diese sollen am Mittwoch den Arbeitgebern überreicht werden. (anw)