USA drängt dutzende Regierungen dazu, Lösegeld für Ransomware abzuschwören

Um das Geschäft mit Ransomware auszutrocknen, sollen Staaten sich dazu verpflichten, kein Lösegeld an die Kriminellen mehr zu bezahlen, fordert Washington.

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Code in Form eines Totenkopfs und Laptop

(Bild: Pixels Hunter/Shutterstock.com)

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Die US-Regierung drängt mehrere dutzend Regierungen, sich öffentlich dazu zu bekennen, kein Lösegeld an die Verantwortlichen für Ransomware zu bezahlen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Anne Neuberger, die in der Biden-Regierung als Beraterin für Cybersicherheit zuständig ist. Ziel ist es ihr zufolge, vor dem Treffen von Vertretern von 45 Nationen solch ein Bekenntnis vorab zu erhalten, andernfalls solle das zumindest diskutiert.

Mit der öffentlichen Zusicherung wolle die US-Regierung das Problem an der Wurzel packen und das sei eben das Geld. Wenn sich erst einmal staatliche Stellen verpflichten, künftig keinesfalls mehr für die Rückgabe verschlüsselter Daten an die Cyberkriminellen zu bezahlen, würde das deren Kalkulation ändern.

Der jetzt publik gewordene Plan für eine internationale Allianz gegen Ransomware-Zahlungen folgt auf die Ankündigung des Weißen Hauses, alle Mittel gegen diese Erpressungen zu mobilisieren. Zurück gehen diese Pläne auf den Hackerangriff auf Colonial Pipeline mit seinen weitreichenden Folgen im Sommer 2021. Der war damals das der spektakulärste von mehreren Attacken in den USA, die die Verwundbarkeit sichtbar gemacht hatten. Zwei Jahre später hätten mehrere Angriffe deutlich gemacht, dass die Problematik weiterhin besteht, schreibt Bloomberg.

Die geplante Allianz sei der erste Schritt auf dem Weg hin zur Eindämmung von Ransomware. Außerdem will die US-Regierung demnach für ein Cybersecurity-Kennzeichen auf Produkten werben, die über eine Internetverbindung verfügen.

Im Frühjahr hatte die US-Regierung angekündigt, alles in ihrer Macht Stehende unternehmen zu wollen, um gegen Ransomware vorzugehen. Staaten, die den Verantwortlichen für Ransomware Zuflucht gewähren, sollen international isoliert, die zugehörige Infrastruktur aufgebrochen, die Widerstandsfähigkeit gestärkt und der damit verbundene Missbrauch von Kryptogeld angegangen werden.

Insgesamt will die US-Regierung die Verantwortung für die Verteidigung des Cyberspace weg von Individuen, kleinen Unternehmen und lokalen Regierungen hin zu den Organisationen verlagern, die dazu besser in der Lage sind. Zudem müsse strategischer vorgegangen werden, hieß es damals.

(mho)