Google will Nachrichtenvideos auf Youtube stärken

Google möchte, dass traditionelle Medien auf Youtube mehr Menschen erreichen. Ein neues Layout und Investitionen in Shorts-Nachrichten sollen dabei helfen.

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(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Google will traditionellen Medien auf der Videoplattform Youtube den Rücken stärken. Dazu hat das Unternehmen ein neues Layout angekündigt, das Nutzer zu sehen bekommen, wenn sie in der Handy-App Nachrichtenvideos schauen. Unterhalb des Videos werden dann weitere Nachrichtenvideos, Livestreams, Podcasts und Shorts von "zuverlässigen Nachrichtenquellen" angezeigt, schreibt Google in einem Blog-Eintrag.

Damit meint Google offenbar traditionelle, etablierte Nachrichtenmedien. In einem kurzen Clip im Blog-Eintrag werden etwa Inhalte von den US-Medien Associated Press, ABC News und PBS Newshour angezeigt, in Deutschland Spiegel Online und Welt. "Wir sind davon überzeugt, dass dieses aktualisierte Nachrichtenerlebnis den Zuschauer:innen den Zugang zu einer Reihe von verlässlichen und vielfältigen Stimmen erleichtern wird", schreibt Google.

Mit einem neuen Nachrichten-Layout will Google klassischen Medien mehr Sichtbarkeit auf Youtube geben.

(Bild: Google)

Zusätzlich will Google auch das Kurzvideo-Format Shorts für Nachrichtenvideos etablieren. Dazu investiert das Unternehmen eine Summe von 1,6 Millionen US-Dollar, um 20 Nachrichtenmedien in 10 Ländern Unterstützung beim Erstellen von Nachrichten-Shorts zu geben. Ausgewählt wurden diese Medien laut Google, weil sie bereits eine starke Video-Präsenz auf Youtube haben. Google nennt als Beispiele Univision, AFP und Mediacorp aus Singapur.

Dass Google traditionelle Nachrichtenmedien stärken will, ist nicht selbstverständlich: Andere soziale Medien haben den Zugang zu klassischen Nachrichten zuletzt eher erschwert. Das in Deutschland noch nicht verfügbare Meta Threads sieht sich explizit nicht als Nachrichtenplattform. Und die Plattform X, vormals Twitter, hat Headlines aus verlinkten Posts gestrichen. Nutzer sehen stattdessen lediglich den Text des Posts und das Thumbnail des Artikels. Die EU hat zudem Untersuchungen gegen X wegen Verbreitung von Falschinformationen zur Eskalation im Gaza-Konflikt eingeleitet.

Google betont dagegen sein Engagement, "Zuschauer:innen mit zuverlässigen, aktuellen und hochwertigen Nachrichteninhalten" in Kontakt zu bringen. Die angekündigten Verbesserungen seien nur der erste Schritt auf diesem Weg. Das neue Nachrichtenlayout soll in 40 Ländern eingeführt werden, genaue Termine nennt Google noch nicht.

(dahe)