Hollywoods Schauspieler beenden Streik nach Einigung mit den Studios

Die Schauspieler werden erstmals vor dem Einsatz von KI geschützt und bekommen mehr Geld. Die Einigung mit den Studios enthält auch einen Streaming-Bonus.

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Symboliches Streaming über einer Stadt

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Schauspieler-Gewerkschaft der USA hat sich mit den Film- und TV-Studios geeinigt und ihren Streik vorläufig beendet. Nach verschiedenen Berichten werden die Bezahlungen der Schauspieler angehoben, sie erhalten einen Streaming-Bonus und sollen auch beim Einsatz Künstlicher Intelligenz geschützt werden. Nach dem Ende September beendeten Autorenstreik ist damit auch der mit 118 Tagen bisher längste Schauspielerstreik Hollywoods vorerst vom Tisch, die Schauspieler nehmen ihre Arbeit wieder auf.

Details zu der von den Vertretern der SAG-AFTRA (Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists) mit den Fernseh- und Filmproduktionsunternehmen, der AMPTP (Alliance of Motion Picture and Television Producers), erzielten Einigung sollen im Laufe des heutigen Freitags bekannt gegeben werden. Die Gewerkschaftsvertreter haben der mit den Studios erarbeiteten Einigung laut SAG-AFTRA einstimmig zugestimmt, jetzt geht sie in eine Urabstimmung aller Gewerkschaftsmitglieder. Bis zu einer endgültigen Zustimmung dürfte es deshalb noch mindestens eine Woche dauern.

Die Einigung sieht nach einem Bericht von Variety Erhöhungen der meisten Mindestbezüge um sieben Prozent vor. Die Autoren hatten zuvor eine um 18 Prozent höhere Mindestbezahlung erstreikt, in anderen Bereichen steigen die Bezüge jährlich um zuerst 5, dann 4 und dann 3,5 Prozent. Wie die Autoren werden auch die Schauspieler vor dem Einsatz von KI geschützt, aber Einzelheiten sind dazu bislang nicht bekannt. Ebenfalls noch unklar sind die Details des Streaming-Bonus bei Teilnahme an Produktion etwa von Netflix oder Amazon. Zudem werden Renten und Gesundheitsbeiträge angehoben. Die Einigung umfasst nach Gewerkschaftsangaben neue Löhne und Zusatzleistungen im Gesamtwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar.

Die TV- und Filmproduzenten hatten zuvor noch gewarnt, dass ein sich hinziehender Streik der Schauspieler schwere finanzielle Auswirkungen haben würde. Das erklärte etwa Disney-Chef Bob Iger bei CNBC. Hätte der Streik noch länger gedauert, wären die Produktionen für das nächste Jahr in Gefahr geraten, insbesondere die TV-Serien. Die allermeisten TV- und Filmproduktionen lagen seit sechs Monaten auf Eis, als der Autorenstreik begann. Die Schauspieler traten ihren Streik Mitte Juli an. Der bisher längste Schauspielerstreik gegen Fernseh- und Filmproduktionsunternehmen wurde 1980 verzeichnet und dauerte 95 Tage. Der jüngste Hollywood-Streik hat diese Marke bereits Mitte Oktober übertroffen.

(fds)