Die Neuerungen von Linux 2.6.33

Ein viel versprechender Open-Source-Treiber für Nvidia-Grafikhardware, die Replikationslösung DRBD, Unterstützung für das ATA-Trim-Kommando und ein Haufen neuer und überarbeiteter Treiber

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Lesezeit: 20 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
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Zweieinhalb Monate nach der Veröffentlichung von Linux 2.6.32 hat Linus Torvalds nun den Linux-Kernel 2.6.33 freigegeben . Eine seiner langfristig gesehen wohl wichtigsten Neuerungen ist ein neuer Open-Source-Treiber für GeForce-Grafikhardware, der KMS unterstützt. Der bietet zwar noch keine stabile 3D-Unterstützung und ist noch als unreifer Staging-Treiber gekennzeichnet, beherrscht aber schon jetzt mehr Funktionen als der bislang von den vielen Linux-Distributionen für Grafikchips von Nvidia konfigurierte Open-Source-Treiber für X.org.

Der Grafiktreiber ist aber nur eine von über zehntausend mehr oder weniger wichtigen Änderungen von 2.6.33. So beherrscht der Linux-Kernel nun "ATA Trim", was Performance und Lebensdauer von SSDs steigert. Neu dabei ist auch die vor allem im High-Availability-Umfeld eingesetzte Replikationslösung DRBD (Distributed Replicated Block Device), die man grob als "RAID-1 für Server" klassifizieren kann. Apropos RAID: Durch Schreibbarrieren sind mit mdadm verwaltete Software-RAIDs nun robuster bei Abstürzen, arbeiten aber gemächlicher.

Abermals stark erweitert haben die Entwickler die Virtualiserungslösung KVM und die Tracing-Infrastruktur rund um Ftrace. Und wie beim Linux-Kernel üblich bringt auch diese neue Version zahlreiche neuen und überarbeitete Treiber – darunter gleich mehrere für den VMWare-Hypervisor sowie Storage- und WLAN-Chips verschiedener Hersteller. Zum Staging-Bereich stieß das Framework Ramzswap (früher Compcache), das die auf einem virtuellen Swap-Device abgelegten Daten komprimiert im Arbeitsspeicher ablegt und diesen so effizienter nutzt.

Die folgenden Seiten dieses Kernel-Logs bieten einen Überblick über diese und viele weitere Neuerungen der frisch erschienenen Linux-Version. Von denen profitieren über kurz oder lang auch Linux-Anwender, die sich sonst nicht weiter mit dem Kern ihres Linux-Distribution auseinander setzten, denn zukünftige Linux-Distributionen werden auf Linux 2.6.33 oder dessen Nachfolger aufsetzen und so für eine weite Verbreitung der von den Kernel-Entwicklern in den vergangenen Wochen eingepflegten Verbesserungen sorgen.