Messenger Signal testet Nutzernamen anstatt Telefonnummern

Eine oft ersehnte Option für Messenger startet jetzt in den öffentlichen Test bei Signal. Anstatt Telefonnummern können Interessierte Nutzernamen einsetzen.

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Signal

(Bild: Daniel Constante/Shutterstock.com)

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Von vielen für eine bessere Privatsphäre lang ersehnt, startet jetzt die Option zur Nutzung von Nutzernamen statt einer Telefonnummer im Messenger Signal – allerdings noch in einer Testumgebung. Das soll insbesondere in größeren Gruppen für mehr Vertraulichkeit sorgen. Es handelt sich um einen Alpha-Test mit ein paar Hürden für Interessierte.

So sind Usernames keine Funktion der stabilen, regulären Signal-Clients, sondern Interessierte müssen sich eine separate Installationsdatei herunterladen. Diese steht nicht in den offiziellen App-Stores für Android, iOS oder Windows bereit, sondern stammt direkt von den Signal-Entwicklern. Wer Sicherheitsbedenken bezüglich der Installation von Apps außerhalb der "geschützten offiziellen Store-Umgebung" hat, ist in der Testphase daher ausgeschlossen.

Eine weitere Einschränkung ist die Begrenzung auf die sogenannte Staging-Umgebung. Diese dient den Entwicklern zum Testen und ist nicht mit dem öffentlichen Kommunikationsdienst verbunden. Testwillige müssen sich also in die Staging-Umgebung begeben, die zudem keine Uptime-Garantien hat; auch Push-Benachrichtigungen seien darin nicht zuverlässig. Signals Entwicklungsleiter Jim O'Leary hat in einer Ankündigung des Username-Testlaufs erläutert, wie Interessierte ihr Signal von Telefonnummer auf Nutzernamen umstellen können. Nach der Installation der Test-Apps müssen Tester ein neues Konto registrieren, das in der Staging-Umgebung liegt.

Die neuen Optionen finden sich dann unter "Einstellungen" – "Datenschutz" – "Telefonnummer". "Testen Sie das Erstellen von Benutzernamen, das Teilen von Links zu Benutzernamen, das Ändern der Einstellungen für das Teilen Ihrer Telefonnummer und das Einladen von Personen in Gruppen sowohl nach Benutzernamen als auch nach Telefonnummern", fordert O'Leary Interessierte auf. Derzeit sei man insbesondere an Berichten zu Abstürzen und Debug-Logs interessiert.

Zu beziehen sind die Test-Builds demnach direkt von den Signal-Entwicklungssystemen. So steht für Android ein Nightly-Build des APK-Installers bereit. Wer Apple-Mobilgeräte einsetzt, muss den aktuellen Code klonen und im Xcode-Simulator laufen lassen – selbst compilierte iOS-Apps können jedoch keine Push-Benchrichtigungen von Diensten erhalten. Desktop-Nutzer finden vorcompilierte Testversionen von Signal für macOS und Signal für Windows. Für den Linux-Desktop findet sich zudem ein Alpha-Repository, aus dem sich Linux-Nutzer bedienen können.

Vor rund einem Monat hatte Signal eine ebenfalls lang erwartete Funktion erhalten. Seitdem ist es möglich, Nachrichten nach dem Versenden zu bearbeiten.

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(dmk)