Teslas Autopilot: 23.000 US-Dollar Entschädigung nach tödlichem Unfall

Das erste Verfahren zum Vorwurf des Totschlags wegen eines Unfalls mit Teslas Autopilot ist zu Ende gegangen. Die Familie eines Opfers ist nicht zufrieden.

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Tesla-Logo im Gegenlicht

(Bild: BoJack/Shutterstock.com)

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Nach der ersten Anklage wegen Totschlags für einen Autounfall mit aktiviertem Fahrassistenten von Tesla muss der verantwortliche Autofahrer 23.000 US-Dollar Entschädigung bezahlen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Schon im Sommer war er zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden, nun folgte der Abschluss des Verfahrens. Die juristische Aufarbeitung des Falls ist damit aber nicht beendet. Die Familien der Opfer haben ihrerseits Klagen gegen den Mann und gegen Tesla eingereicht, über die noch entschieden werden muss.

Die jetzt abgeschlossenen Verfahren zum Vorwurf des "vehicular manslaughter" (etwa "Totschlag mit einem Automobil") waren im Oktober 2021 eingereicht worden.

Ereignet hat sich der tödliche Unfall am 29. Dezember 2019 in der kalifornischen Stadt Gardena in Los Angeles. Der Verurteilte hatte damals mit seinem Tesla Model S den Freeway verlassen, war laut Medienberichten mit einer Geschwindigkeit von 119 km/h über eine rote Ampel gefahren und in einen Pkw gekracht. Dabei war das Fahrassistenzsystem Autopilot aktiviert. Zwei Personen in dem anderen Fahrzeug waren ums Leben gekommen; sie waren 40 und 39 Jahre alt. Der Anwalt einer Opferfamilie hat die Entscheidung jetzt begrüßt, aber ergänzt, dass die Entschädigung nur einen kleinen Teil der Schäden abdecke, die sie erlitten habe, zitiert AP. Das Verfahren der Familien soll demnach im nächsten Jahr beginnen.

Die Festlegung der Strafe erfolgte nun parallel zu einem gigantischen Rückruf von Tesla-Fahrzeugen. Weil die US-Autosicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) in einer Jahre dauernden Untersuchung festgestellt hat, dass das Fahrerassistenzsystem nicht hält, was es verspricht, muss es überarbeitet werden. Tesla will das mit einem Software-Update erledigen. Teslas "Autopilot" steht seit Jahren in der Kritik und wird von Aufsichtsbehörden untersucht. Anders, als es der Name nahelegt, kann es die Fahrzeuge nicht selbstständig und ohne Zutun des Fahrers steuern. Das Update hätte den Unfall in Gardena wahrscheinlich verhindert, behauptet der zitierte Anwalt noch.

(mho)