NEC erwirbt LongRun-2-Lizenz und steigt bei Transmeta ein

Transmeta und NEC Electronics vereinbaren eine strategische Allianz.

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Von
  • Andreas Stiller

Lange hat man gerätselt, welche größere Firma wohl mit dem finanziell auf schwachen Beinen stehenden Prozessorhaus Transmeta eine enge Partnerschaft eingehen oder gar eine Beteiligung oder Übernahme planen würde. IBM wurde gerne genannt, auch AMD - nun ist eine so genannte strategische Allianz mit der japanischen Firma NEC Electronics, früher mal die Nummer eins im Halbleitergeschäft, zu Stande gekommen. NEC interessiert sich dabei allerdings offenbar weniger für Transmetas Prozessoren, sondern in erster Linie für die LongRun-2-Technologie des neuen Efficeon-Prozessors. NEC will LongRun 2 in eigene Halbleiter im 90-, 65- und 45-nm-Prozess einbinden. Im Unterschied zu den Stromspartechniken der Konkurrenz (SpeedStep, Powernow!, LongHaul, Cool 'n Quiet) kann LongRun 2 nicht nur Takt und Kernspannung, sondern auch die Schwellenspannung der Transistoren dynamisch dem Bedarf anpassen. Das verringern die berüchtigten Leckströme der Transistoren zum Teil erheblich bis zum Faktor 70.

Neben der Lizenznahme von LongRun 2 hat NEC Electronics als Zeichen der Ernsthaftigkeit für eine längerfristigen Beziehung auch einen "kleinen Prozentsatz" des Aktienpaketes von 25 Millionen Aktien von Transmeta übernommen, die Transmeta im Dezember 2003 an die Börse brachte. Weitere Einzelheiten der Übereinkunft etwa über die Lizenzgebühr wurden nicht bekannt gegeben.

Eine strategische Allianz ist ein gut klingender aber etwas schwammiger Begriff für eine mehr oder weniger intensive Geschäftsbeziehung zwischen zwei oder mehreren Firmen, welche über eine reine Verkäufer/Käufer-Beziehung hinaus geht. Zuletzt hat Transmeta eine solche strategische Allianz im Februar mit der niederländischen Firma Eltan bekannt gegeben, bei der es um die gemeinsame Entwicklung von Embedded Designs geht. Manchmal sind solche Allianzen auch nur bessere Absichtserklärungen -- doch wenn wie hier viel Geld fließt und auch Firmenbeteiligungen beziehungsweise Aktienpakete damit verknüpft sind, kommt solch einer Allianz in der Tat große strategische Bedeutung zu. Nicht zuletzt gehört zum NEC-MultiKonzern ja auch eine auf dem Weltmarkt bedeutende Notebook-Tochter, sowie Packard Bell. (as)