Massenentlassungen bei eBay: 1000 Mitarbeiter müssen gehen

Zu viele Menschen arbeiten bei eBay. Das bremst das Unternehmen aus, meint CEO Jamie Iannone und entlässt massenhaft Mitarbeiter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 82 Kommentare lesen

(Bild: Shutterstock/Anton Gvozdikov)

Lesezeit: 2 Min.

Der Online-Marktplatz eBay entlässt noch im Januar rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das geht aus einer internen Mitteilung des Präsidenten und CEO von eBay, Jamie Iannone hervor, die dem US-Tech-Magazin The Verge vorliegt. Betroffen sind demnach etwa 9 Prozent der Gesamtbelegschaft der Vollzeitbeschäftigten. Das sei jedoch erst der Anfang. In den kommenden Monaten sollen Vertragsauflösungen bei Auftragnehmern folgen.

Als Gründe für die Entlassungen gibt eBay das zu schnelle Wachstum des Unternehmens an. Der Personalstand sei zu hoch, die Kosten dafür ebenfalls. Die seien schneller angewachsen als das Geschäft insgesamt. Daher seien auch organisatorische Veränderungen nötig. Teams müssten zusammengefasst und verschlankt werden, "um das End-to-End-Erlebnis zu verbessern und die Bedürfnisse unserer Kunden auf der ganzen Welt besser zu erfüllen", heißt es in der Mail an die Belegschaft. Das Unternehmen müsse "flinker" werden, um schneller Entscheidungen treffen zu können. Damit will eBay auch erreichen, dass ein langfristiges und nachhaltiges Wachstum gesichert ist.

Die betroffenen Mitarbeiter, deren Arbeitsstellen wegfallen, will eBay in Kürze informieren. Auch sollen die übrigen Mitarbeiter von ihren direkten Vorgesetzten in den einzelnen Abteilungen über den weiteren Konsolidierungsprozess informiert werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der US-Dependancen werden gebeten, am 24. Januar von zu Hause aus zu arbeiten. Dadurch will eBay sicherstellen, dass über Zoom-Meetings privatere Gespräche stattfinden können. Alle Mitarbeiter sollen "mit Respekt und Einfühlungsvermögen" behandelt werden, verspricht das Unternehmen. Über mögliche Abfindungen und deren Höhe wurde nichts verlautbart.

Die Entlassung von 1000 Mitarbeitern ist jedoch noch nicht das Ende der Fahnenstange. Hinzu kommen sollen Vertragsauflösungen mit externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie viele das genau sind, ließ eBay jedoch offen.

Im dritten Quartal 2023 hatte eBay bei einem Umsatz von 2,5 Milliarden US-Dollar einen Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet, nachdem das Unternehmen im Vorjahreszeitraum noch einen Verlust von etwa 70 Millionen Dollar eingefahren hatte. Das sei ein "solides Ergebnis" gewesen, das auch durch die Erfüllung von Kostendisziplin in einzelnen Abteilungen getragen worden sei. Daran soll Ebay nun anknüpfen.

Ebay ist nicht das einzige US-Tech-Unternehmen, das in größerem Umfang Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlässt. Erst kürzlich hatte Google mehrere Hundert Mitarbeiter, vor allem im Hardware-Bereich, entlassen. Es folgten Entlassungen im Verkauf. Auch bei der Amazon-Tochter Twitch erfolgten Anfang 2024 Entlassungen.

(olb)