Eine der ältesten Funktionen: Google stampft den Google Cache ein

Wer auf Google eine Webseite gefunden hat, die offline war, konnte sie im Cache betrachten. Weil das nur noch selten nötig sei, wurde der nun dichtgemacht.

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Lupe auf Google-Suche

(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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Google hat aufgehört, eine archivierte Version von Webseiten vorzuhalten, der Google Cache wurde eingestampft. Das hat der US-Konzern auf dem Kurznachrichtendienst X/Twitter bestätigt und den Schritt mit der deutlich verbesserten Verfügbarkeit von Webseiten begründet.

Der Cache sei eine der ältesten Funktionen gewesen und habe Menschen helfen sollen, die eine gewünschte Seite aus unterschiedlichen Gründen nicht haben öffnen können. Der Cache sei als Ausweichmöglichkeit vorgesehen gewesen. Weil die Situation sich aber spürbar verbessert habe, "ist entschieden worden, ihn in den Ruhestand zu schicken". Das sei traurig, wird in der Mitteilung eingestanden.

Googles Cache war ein Nebenprodukt der Indexierung des Internets und dabei für verschiedene Zwecke hilfreich. Wenn ein Crawler der Suchmaschine eine Webseite besuchte, erfasste der ihren Inhalt und Google machte die dabei entstandene Kopie jahrelang öffentlich zugänglich. Damit ließ sich eine Seite nicht nur einsehen, wenn das Original aus irgendeinem Grund offline war, auch zwischenzeitlich erfolgte Änderungen ließen sich damit nachverfolgen. Außerdem ließ sich damit ein Eindruck davon gewinnen, wie eine Seite für den Crawler aussah. Gleichzeitig dürfte die Praxis bei Google eine nicht unerhebliche Menge an Speicherplatz gebunden haben.

Der Abschied des Google Cache hat sich zuletzt bereits angekündigt, der Link war immer wieder verschwunden. Nun ist er ganz weg. Vom X-Account @searchliaison heißt es nun, dass statt des Links zum Google Cache eventuell einer zum Internet Archive eingefügt werden könnte. Das betreibt mit der Wayback-Machine das mit Abstand umfangreichste Archiv des Internets.

Für viele Seiten lassen sich dort auch Veränderungen zurückverfolgen. Man könne aber keine Versprechungen machen, dazu müsse man mit dem Internet Archive reden, heißt es von Google. Wer selbst eine Webseite betreibt, kann derweil weiterhin in der Search Console einsehen, wie die für den Google-Crawler aussieht.

(mho)