Youtube will Content-Creators mit KI unterstützen, setzt Fokus auf Wohnzimmer

Der YouTube-Chef nennt die wichtigsten Vorhaben für 2024: KI soll Content-Creators unterstützen und Youtube sich im Wohnzimmer etablieren.

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Eine Frau filmt sich beim Backen.

(Bild: Shutterstock/Jacob Lund)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Video-Streaming-Plattform Youtube will Content-Creators mit Funktionen Künstlicher Intelligenz unterstützen. Dies gab die Plattform zusammen mit weiteren Prioritäten des gerade angelaufenen Jahres bekannt. Gleichzeitig will der US-amerikanische Anbieter erreichen, dass die Arbeit der Video-Schaffenden arbeitsrechtlich mit Filmstudios gleichgestellt wird. Der verantwortungsvolle Schutz der YouTube-Community stehe an erster Stelle, da Youtube sich als Video-Plattform auf dem Familien-Fernseher im Wohnzimmer etablieren will.

Youtube-Chef Neal Mohan erklärt in einem Blog-Beitrag, dass Zuschauer jeden Tag über eine Milliarde Stunden auf ihren Fernsehern Youtube schauen. Marktforscher bescheinigen der Plattform, in den letzten elf Monaten bei der Streaming-Zeit auf TV-Geräten führend gewesen zu sein. Videos einiger der größten Content-Creators würden zunehmend auf dem TV geschaut, die konsumierte Zeit auf dem Fernseher hätte sich in den letzten drei Jahren mehr als vervierfacht. Youtube verweist auf mittlerweile mehr als 8 Millionen Abonnenten von Youtube-TV sowie über 100 Millionen Abonnements von Youtube Premium und Music. Diese (kostenpflichtigen) Abos sollen 2024 weiter ausgebaut werden.

Die Streaming-Plattform hat im vergangenen Jahr mit Youtube Create und Dream Screen neue KI-Tools zur Videoproduktion vorgestellt, mit denen die Erstellung von Videos erleichtert werde. So kann Dream Screen aus einer Textvorgabe per KI Hintergründe für Shorts generieren, die kurzen Videos auf Youtube. Dream Track ist hingegen noch ein Experiment, mit dem Musik per KI generiert wird. Im Laufe dieses Jahres soll KI die Content-Creators mit zusätzlichen Features weiter unterstützen.

Die Content-Creators selbst würden weiterhin nicht genug Anerkennung finden, so Mohan. Die Plattform bezeichnet diese als Entrepreneure, also Firmeninhaber, die als Vollzeit-Job Videos erstellen. Youtube sieht sich selbst als die Monetarisierungsplattform mit den höchsten Auszahlungen, in den letzten drei Jahren über 70 Milliarden US-Dollar. Trotzdem würden viele Content-Creators von vielen Behörden nicht für ihre Arbeit anerkannt. Das will Youtube in Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und Partnern ändern.

Gleichzeitig soll die Qualität der auf Youtube verbreiteten Videos hoch bleiben. Insbesondere 2024, einem Jahr vieler Wahlen auf der ganzen Welt, sollen sich Zuschauer darauf verlassen können, keinen falschen Informationen, Gewaltaufrufen, Hassreden oder Hetze ausgesetzt zu werden – gerade beim Youtube-Konsum als Familie im Wohnzimmer.

Für KI-Inhalte verlangt Youtube bereits eine Offenlegung mit Label, aber auch für Inhalte verspricht Youtube, in den kommenden Monaten entsprechende Kennzeichnungen einzuführen. Damit sollen Zuschauer informiert werden, wenn etwa realistisch anmutende Inhalte tatsächlich synthetischer Form sind.

(fds)