Google: Millionen-Betrag zur Förderung von KI-Kompetenzen

Der Tech-Konzern Google stellt 25 Millionen Euro zur Förderung von KI-Kompetenzen in Europa bereit. Darüber hinaus sollen "Wachstumsakademien" betrieben werden.

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Google-Bürogebäude mit Glasfront

(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der US-Tech-Konzern Google hat 25 Millionen Euro zugesagt, um Menschen in Europa dabei zu helfen, den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu erlernen. Das kündigte Mark Brittin, Googles Präsident für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, in einem Blogeintrag am Montag an.

Google erklärte, man habe Bewerbungen für soziale Unternehmen und gemeinnützige Organisationen geöffnet, die dabei helfen könnten, diejenigen zu erreichen, die am ehesten von einer Schulung profitieren würden. "Wir sind entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen und mit den EU-Regierungen, der Zivilgesellschaft, Wissenschaftlern und Unternehmen zusammenzuarbeiten, um den richtigen Weg zu finden, damit diese Technologie [KI, Anm.] sicher und für alle nutzbar wird", schreibt Brittin. Die KI-Opportunity-Initiative für Europa solle Menschen und Länder durch Schulungen und Qualifikationen dabei helfen, die Chancen der KI erfolgreich zu nutzen.

In Zusammenarbeit mit Regierungen und lokalen Gemeinschaften wird Google demnach eine Reihe von grundlegenden und fortgeschrittenen KI-Schulungen anbieten, um gefährdete Gemeinschaften, Start-ups und jeden Einzelnen zu unterstützen, so Brittin weiter. Der Tech-Konzern wird auch eine Reihe von "Wachstumsakademien" ("growth academies") betreiben, um Startups in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika zu unterstützen, die KI einsetzen, um ihre Unternehmen zu vergrößern, und hat seine kostenlosen Online-KI-Schulungen auf 18 Sprachen ausgeweitet.

"Die Forschung zeigt, dass die Vorteile der KI bestehende Ungleichheiten verschärfen könnten – insbesondere in Bezug auf wirtschaftliche Sicherheit und Beschäftigung", zitiert ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters Adrian Brown, Geschäftsführer des Centre for Public Impact, das das gemeinnützige Programm zusammen mit Google durchführt. "Dieses neue Programm wird Menschen in ganz Europa dabei helfen, ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihr Selbstvertrauen im Umgang mit künstlicher Intelligenz zu entwickeln und sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird."

Für Google wird KI zu einem immer wichtigeren Geschäftsfeld. Bei der Präsentation der Quartalszahlen Ende Januar kündigte Google-CEO Sundar Pichai an, dass der ChatGPT-4-Konkurrent Gemini Ultra "bald" verfügbar sein werde und das Team bereits an weiteren Versionen und Produktintegrationen arbeite. Zu Googles generativer KI-Suche SGE sagte Pichai, sie stecke „noch in den Kinderschuhen“ und sei eine weitere Möglichkeit im Sucharsenal. Bestimmte Fragen könnten bereits sehr gut von SGE beantwortet werden und Google arbeite daran, das Spektrum der Fragen zu erweitern.

Gleichzeitig stößt die Ausweitung des Einsatzes von KI in vielen Bereichen auf Bedenken. Tech-Konzerne wie Google oder auch Microsoft versuchen diesen mit Schulungen und verstärktem Austausch zu begegnen. Ende vergangenen Jahres vereinbarten Microsoft und US-Gewerkschaften eine "historische" Zusammenarbeit bei KI. Auf Seiten der Gewerkschaften haben Befürchtungen zugenommen, der vermehrte Einsatz von KI könne Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben und zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Auch wenn sich die Befürchtungen bislang nicht bewahrheitet haben; Neueinstellungen finden trotz KI-Boom und den damit verbundenen Anforderungen auch nicht statt. Gewerkschaften in den USA und Microsoft haben daher in den USA erstmals eine Zusammenarbeit und einen offenen Dialog über den Einsatz von KI vereinbart. Zudem hat Microsoft einem Gewerkschaftsvertrag über die Verwendung von KI zugestimmt, der den Beschäftigten ein Mitspracherecht beim Einsatz der Technologie einräumen soll. Googles KI-Opportunity-Initiative für Europa geht in eine ähnliche Richtung – Bedenken gegen KI sollen abgebaut werden.

(akn)