"Crimemarket": Polizei beschlagnahmt kriminelle Handelsplattform im Internet

Ermittler in Deutschland und darüber hinaus sind gegen Betreiber und Nutzer der größten deutschsprachigen kriminellen Handelsplattform im Internet vorgegangen.

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Schild mit dem Text: "Diese Plattform wurde beschlagnahmt"

Hinweis auf dem "Crimemarket"

(Bild: Polizei Düsseldorf)

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Strafverfolgungsbehörden mehrerer Staaten ist ein Schlag gegen die größte deutschsprachige kriminelle Handelsplattform im Internet gelungen. Es geht um das Portal "Crimemarket", teilte die Polizei Düsseldorf am Donnerstagabend mit. Details sollen am Freitag publik gemacht werden. In einer konzertierten Aktion seien im In- und Ausland zahlreiche Durchsuchungen und Maßnahmen durchgeführt worden. Wie schon bei ähnlichen Plattformen seien über "Crimemarket" in verschiedenen Kategorien unter anderem "Betäubungsmittel, kriminelle Dienstleistungen, aber auch detaillierte Anleitungen zu schweren Straftaten vertrieben" worden. Die Ermittlungen richteten sich sowohl gegen die Betreiber als auch gegen Nutzer.

Gegenüber der dpa hat ein Polizeisprecher in Düsseldorf mitgeteilt, dass knapp 100 Objekte in fast allen Bundesländern durchsucht wurden. Es habe auch Festnahmen gegeben, zu deren Zahl gab es aber keine weiteren Informationen. Ein Schwerpunkt lag demnach in Nordrhein-Westfalen. Den Zugriffen seien jahrelange intensive Ermittlungen unter Leitung der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) vorausgegangen, in deren Rahmen eine Ermittlungskommission Beweise zu Straftaten rund um die Plattform zusammengetragen habe. Weitere Details wollen die Behörden am Freitagnachmittag in einer Pressekonferenz publik machen.

Der Schlag erfolgt jetzt nur knapp zwei Monate nachdem es Strafverfolgern gelungen war, die über mehrere Länder verteilte Serverinfrastruktur des illegalen Marktplatzes "Kingdom Market" sicherzustellen und diesen damit zu schließen. An der "Fallen Kingdom" genannten Operation waren Strafverfolgungsbehörden aus den USA, der Schweiz, der Republik Moldau und der Ukraine beteiligt. Seit dem Schlag werden sichergestellte IT-Geräte und die Ermittlungen zur Identifizierung der Verantwortlichen ausgewertet. Auch vorher gab es immer wieder ähnliche Erfolge gegen solche Plattformen, gleichzeitig finden sich aber auch immer wieder Nachahmer, die neue Plattformen ins Leben rufen.

(mho)