Temu: Größter Werbekunde von Meta, einer der größten von Google

Die Shopping-App Temu gehört zu den größten Phänomenen im Internet. Nun gibt es neue Zahlen dazu, wie die Anwendung so schnell so bekannt werden konnte.

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Einkaufswagen mit Temu-Website auf einem Laptop und auf dem Smartphone im Hintergrund

(Bild: yanishevska/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In den sozialen Netzwerken von Meta hat im vergangenen Jahr kein Unternehmen so viel Werbung geschaltet, wie der chinesische Online-Versandhändler Temu. Insgesamt hat die für Temu verantwortliche PDD Holdings Meta fast zwei Milliarden US-Dollar für Werbung bezahlt und den Mutterkonzern von Facebook und Instagram damit überrascht, berichtet das Wall Street Journal. Bei Google gehörte Temu demnach ebenfalls bereits zu den fünf größten Werbekunden. Temu habe den genannten Zahlen widersprochen, aber keine anderen Werte genannt. Für die großen IT-Konzerne ist der Kaufrausch von Temu und anderen chinesischen Konzernen eine willkommene Einnahmequelle, die Rückgänge von anderer Seite mehr als ausgleicht, schreibt die Zeitung.

Obwohl Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram in China gesperrt sind, hat der Konzern in der Volksrepublik im vergangenen Jahr rund 14 Milliarden US-Dollar eingenommen, schreibt die Zeitung noch. Ein Jahr vorher war es etwas mehr als die Hälfte. Dass das scheinbar unerschöpfliche Werbebudget den großen Erfolg von Temu zumindest teilweise erklärt, war bereits bekannt, konkrete Zahlen gab es aber nicht. Erst Anfang Februar hat Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung (IFH) erklärt, dass der chinesische Konzern "unglaubliches Geld in Online-Marketing pumpt". Ein baldiges Ende hat er nicht erwartet, "die haben tiefe Taschen und sind in der Lage, langfristig in den Markt zu investieren". Meta und Google dürften also weiter profitieren.

Mit Minipreisen, Rabattangeboten von bis zu 90 Prozent und teils skurrilen Produkten sorgt Temu seit Monaten für Aufsehen. Erstaunlich schnell hat sich die App auch auf dem deutschen Markt etabliert. Jeder Vierte zwischen 16 und 65 hat dort bereits gekauft, wie eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Appinio zeigt. In der Rangliste liegt Temu damit auf dem vierten Rang, knapp hinter Otto. Im Ranking der 2023 meist heruntergeladenen Shopping-Apps in Deutschland belegt Temu laut der Webanalyse-Firma Similarweb den ersten Platz. Gleichzeitig gibt es Vorwürfe, dass Aufsichtsbehörden nicht entschieden genug gegen Temu und ähnliche Plattformen vorgehen und geltende Vorschriften durchsetzen.

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(mho)