Milliardenschwere Kryptopleite: Terraform Labs und Do Kwon für Betrug haftbar

Der Kollaps der Kryptowährung TerraUSD hat finanziellen Schaden in Milliardenhöhe angerichtet. Nun meint eine Jury, dass die Verantwortlichen haftbar sind.

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Logo von TerraUSD

(Bild: Shutterstock)

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Eine Jury in New York hat entschieden, dass Terraform Labs und Firmengründer Do Kwon für Betrug haftbar gemacht werden können. Damit hat sich die US-Regierung in einem Gerichtsverfahren gegen die Kryptofirma durchgesetzt, deren Zusammenbruch einen finanziellen Schaden von 40 Milliarden US-Dollar angerichtet haben soll. Laut Bloomberg haben sich die Geschworenen lediglich zwei Stunden lang beraten, bevor sie zu ihrer Entscheidung gekommen sind. Darin heißt es, dass die Kryptofirma und Do Kwon über den Einsatz der eigenen Blockchain-Technik bei einer beliebten Payment-Anwendung und die Stabilität der hauseigenen Kryptowährung gelogen haben. Über die Höhe der Strafe muss noch entschieden werden.

Terraform-Labs von Do Kwon war für TerraUSD verantwortlich, den weltweit viertgrößten sogenannten Stablecoin. Das sind Kryptowährungen, die ihren Preis an einen anderen Wert binden – wie beispielsweise den US-Dollar. Eine Einheit des Coins muss dann auch immer einen US-Dollar wert sein. Terraform-Labs versuchte das durch eine sogenannte algorithmische Bindung sicherzustellen und hielt nicht genug Reserven vor. Im Mai 2022 stürzte der Wert von TerraUSD dann von rund 0,99 US-Dollar auf etwa 0,01 US-Dollar ab. Dabei gingen dutzende Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren, viele Kryptowährungen verloren in der Folge massiv an Wert.

Das jetzt zu Ende gehende zivilrechtliche Verfahren (Az.: 23-cv-01346) ist nicht das einzige, mit dem der Kollaps von TerraUSD aufgearbeitet werden soll. Gegen Do Kwon ist auch ein strafrechtliches geplant, aber der Südkoreaner befindet sich weiter in Montenegro. Dort war er nach einer öffentlichkeitswirksamen Flucht mit gefälschten Papieren vor einem Jahr festgenommen worden. Nachdem er wegen der Benutzung gefälschter Dokumente zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, soll er ausgeliefert werden. Auch Südkorea möchte ihm den Prozess machen. Der Rechtsstreit über die Frage, wessen Auslieferungsantrag Folge geleistet werden muss, findet aber einfach kein Ende. Eine angeblich endgültige Entscheidung wurde vom Obersten Gericht erneut gekippt und muss wieder verhandelt werden.

(mho)