Microsoft veröffentlicht Silverlight 4

Der Softwarekonzern veröffentlicht bereits das vierte größere Release des Flash-Herausforderers innerhalb von zweieinhalb Jahren. Die meisten Neuerungen betreffen Geschäftsprozessanwendungen.

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Von
  • Alexander Neumann

Eine turbulente Woche für Microsofts Entwicklerabteilungen: Nach der Veröffentlichung der Entwicklungsumgebung Visual Studio 2010 am Montag gibt es jetzt auch das nächste größere Release von Silverlight, dem Browser-Plug-in zum Anzeigen von Rich Internet Applications. Die Version 4 steht ab sofort zum Download zur Verfügung. An die Veröffentlichung gekoppelt ist zudem ein Release Candidate des Designwerkzeugs Expression Blend 4, das kompatibel mit dem neuen Silverlight ist.

Neben erheblichen Verbesserungen bei der Geschwindigkeit bietet Silverlight 4 jetzt Zugang zu Audio- und Videoinput von Webcams und Mikrofonen. Außerdem unterstützt es das Multicast-Streaming von Medien. Die meisten neuen Funktionen betreffen Geschäftsprozessanwendungen. Wichtige Neuerungen sind die Unterstützung des Datenaustauschs mit anderen Anwendungen über Drag & Drop sowie die Zwischenablage, außerdem das Drucken aus Silverlight-Anwendungen heraus, das Verwenden der rechten Maustaste und des Mausrads. Darüber hinaus gibt es als neue Steuerelemente eine Rich-Text-Box sowie die Möglichkeit, HTML innerhalb von Silverlight darzustellen.

Silverlight 4 geht den mit seinem Vorgänger eingeschlagenen Weg weiter, das Plug-in auch außerhalb des Browsers betreiben zu können. Ein Entwickler kann eine Silverlight-Anwendung als "Trusted Application" in Visual Studio definieren. Für die Entwicklung von Silverlight-4-Anwendungen empfiehlt Scott Guthrie, Vice President der .NET-Entwicklerplattform bei Microsoft, das neue Visual Studio 2010 oder die kostenlose Edition Visual Web Developer 2010 Express und danach die Silverlight Tools RC2 for Visual Studio 2010 zu installieren.

Mit der neuen Version drückt Microsoft weiter aufs Tempo. Innerhalb von zweieinhalb Jahren haben die Silverlight-Entwickler vier größere Versionen veröffentlicht. Silverlight war erstmals Ende 2007 vorgestellt worden. Version 2 folgte im Herbst 2008, die dritte Auflage des Flash-Konkurrenten erschien dann im Juli 2009. Auf der PDC (Professional Developer Conference) im November 2009 präsentierte der Konzern eine Beta für Silverlight 4 und machte erneut deutlich, dass die RIA-Technik zu den strategisch wichtigsten Produkten der Firma gehört. Das ist auch daran erkennbar, dass Microsoft nur rund fünf Monate nach der Beta die fertige Version freigibt.

Voriges Jahr konnte die Browsererweiterung denn auch deutlich an Verbreitung zulegen. Im Februar 2009 betrug die Marktdurchdringung bei allen an das Internet angeschlossenen Geräten etwas über 20 Prozent, mittlerweile liegt sie bei knapp 55 Prozent. Microsoft operierte auf der MIX 2010 im März mit rund 60 Prozent. (ane)