Facebook-User anfällig für Spam

Der Antivirensoftware-Hersteller BitDefender konnte in einem Experiment nachweisen, wie einfach sich Nutzer des sozialen Netzwerks als Werbemüll-Schleudern einspannen lassen.

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Der Siegeszug der sozialen Netzwerke, allen voran Facebook, ist ungebrochen. Daran ändert bislang auch ein löchriger Datenschutz nichts. Doch nun kündigt sich neuer Ärger an: Soziale Netzwerke eignen sich hervorragend für Spammer. Wie ein Experiment des Antivirensoftware-Herstellers BitDefender zeigt, über das Technology Review in seiner Online-Ausgabe berichtet, springen die Nutzer auf Netzwerk-Spam viel eher an als auf Spam-Emails, die nur noch als lästiger Datenmüll weggeklickt werden.

Eine Gruppe um BitDefender-Forscher George Petre fand heraus, dass sich Facebook-Nutzer überraschend leicht dazu verlocken lassen, Freundesanfragen von wildfremden Netzwerk-Mitgliedern anzunehmen. Damit nicht genug: Nutzer folgten auch arglos den Links, die ihnen ihre neuen „Freunde“ empfahlen.

Für ihr Experiment legte die Petre-Gruppe zunächst falsche Facebook-Profile an: Drei enthielten so gut wie keine Informationen über den vermeintlichen neuen Nutzer, eins verriet ein paar Details, das fünfte hingegen bot reichlich Informationen. Unter diesen Profilen begannen die Forscher, sich in diversen populären Facebook-Gruppen anzumelden und Freundesanfragen zu starten.

Innerhalb von 24 Stunden hatten bereits 85 Nutzer Anfragen der ersten, leeren Profile angenommen, 108 die des mittleren und 111 die des freigiebigen Profils. Im Laufe der Stunden hätten sich die Bestätigungen beschleunigt, sagt Petre, da die Nutzer zunehmend gemeinsame Freunde in den falschen Profilen entdeckten. In der nächsten Stufe des Experiments begannen Petres Leute dann, Links an die neuen Bekannten zu verschicken – ohne jede Information und dazu noch über Kurz-URL-Dienste unkenntlich gemacht. Obwohl die Nutzer also nicht wussten, wohin ein Link führen würde, klickte laut Petre ein Viertel ihn doch an.

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(bsc)