Sasser-Programmierer in Deutschland gefasst

Ein 18-jähriger Schüler aus Niedersachsen wurde gestern als mutmaßlicher Programmierer des Internet-Wurms Sasser verhaftet.

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Von
  • Axel Kossel

Wie das Landeskriminalamt in Hannover heute Morgen mitteilte, wurde gestern der mutmaßliche Programmierer des Internet-Wurms Sasser festgenommen. Es handele sich um einen 18-jährigen Schüler aus Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen, der Rahmen eines Verfahrens der Staatsanwaltschaft Verden ermittelt wurde. Er habe mittlerweile ein Geständnis abgelegt und befinde sich wieder auf freiem Fuß, erklärte Frank Federau vom LKA Niedersachsen gegenüber heise online. Außerdem hätten Experten von Microsoft das Beweismaterial gesichtet und den Verdacht gegen den Schüler bestätigt.

Sasser hatte seit Ende April weltweit Millionen Computer heimgesucht. Nach Meinung von Experten waren auch einige internationale Großunternehmen von den Folgen betroffen. Ihnen entstehen zum Teil erhebliche Produktionsausfälle. Der Wurm nutzt bei nicht gepatchten Windows-2000 und XP-Systemen einen Fehler im Local Security Authority Subsystem Service (LSASS), der unter anderem zur Authentifizierung von Systemen in Netzwerken dient. Durch den Fehler ist es möglich eigenen Code in verwundbare Systeme einzuschleusen. Systeme, die bereits mit einer Sasser-Variante infiziert sind, laufen Gefahr, noch für weitere Schädlinge als Wirt zu dienen. Beispielsweise dringt Phatbot über dieselbe Sicherheitslücke in Windows-2000 und XP-Systeme ein. Zudem öffnet Sasser Hintertüren, über die zusätzliche Würmer und Trojaner eindringen können.

Siehe dazu auch: (ad)