Lintec will mit tief greifenden Veränderungen Niedergang stoppen

Der Computerhersteller will sich unter anderem aus dem margenschwachen PC-Massenmarkt zurückziehen.

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  • dpa

Mit tief greifenden Veränderungen im Produktionsprofil will der Computerhersteller Lintec Information Technologies AG (Taucha) die erheblichen Rückgänge bei Umsatz und Gewinn noch in diesem Jahr stoppen. Die operative Lage der Kerngesellschaft Lintec entwickelte sich nach Unternehmensangaben im ersten Quartal 2004 unbefriedigend. Wichtigste Maßnahme zur Konsolidierung soll nunmehr der Rückzug aus dem PC-Massenmarkt sein, sagte Prokurist Dirk Heynig heute der dpa.

"Das extrem preisgünstige, aber margenschwache Einstiegssegment werden wir nicht mehr bedienen. In der Vergangenheit hatte Lintec in diesem Bereich zwar erhebliche Umsätze gemacht, jedoch kaum Gewinne erzielen können und erhebliches Kapital gebunden", erklärte Heynig. Parallel dazu will Lintec verstärkt hochwertige Server und PCs sowie PC-basierte Lösungen anbieten, vorwiegend über Fachhändler und Fachmärkte.

Nach dem Einbruch im vorigen Jahr hat das Unternehmen auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2004 eigenen Angaben zufolge kein befriedigendes operatives Ergebnis erzielt. Der Umsatz betrug 5,5 Millionen Euro, das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) minus 1,2 Millionen Euro. Die Zahlen des Vorjahreszeitraumes, in dem der Umsatz 34,7 Millionen Euro und das EBIT 2,1 Millionen Euro betrug, seien nur bedingt vergleichbar, da vor Jahresfrist die zwischenzeitlich verkaufte Intenso GmbH und der ebenfalls veräußerte Geschäftsbereich "Anycom" der rfi mobile technologies AG noch erhebliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge lieferten.

Von ihren Töchtern rfi und Batavia Multimedia übernommen hat Lintec die Vermarktung von Speichermedien und Multimediaprodukten. Dieses Sortiment soll nunmehr erheblich ausgebaut und über alle vorhandenen Vertriebskanäle -- vom Fachhandel bis zum Lebensmitteldiscounter -- vermarktet werden. Außerdem sollen die Fertigungsanlagen des Tauchaer Unternehmens als Dienstleistung für andere Produzenten geöffnet werden und damit zur Konsolidierung beitragen. Gespräche mit mehreren Interessenten seien im Gange. Ohne die geplanten Maßnahmen würde Lintec nach eigener Einschätzung in diesem Jahr voraussichtlich in größere wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. (dpa) / (anw)