Langzeitstudie untersucht Gesundheitsgefahr durch Mobilfunk

Mit einer groß angelegten Feldstudie wollen Wissenschaftler Gewissheit erlangen, dass von Handys auch langfristig keine Gesundheitsgefahr ausgeht.

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Von
  • Herbert Braun

Kürzlich startete die bisher größte Studie über mögliche Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk. Cosmos, die "Cohort study on mobile communications", will 250.000 Handy-Benutzer zwanzig bis dreißig Jahre lang untersuchen. Erfasst werden sollen auch WLAN, drahtlose Festnetz-Telefone und Babyfone.

Verantwortlich für die Studie ist die Abteilung für Epidemologie und Biostatistik am Londoner Imperial College. Außer in Großbritannien arbeiten die Wissenschaftler in Finnland, Schweden, Dänemark und in den Niederlanden. Auftraggeber ist das Wissenschaftler-Gremium MTHR (Mobile Telecommunications and Health Research), das 2007 selbst eine Studie durchgeführt hat.

Bisher konnten seriöse Studien keine schädliche Wirkung der Funkwellen nachweisen, doch gibt es noch keine langfristigen Untersuchungen zu diesem Thema. "Wir können die Möglichkeit, dass Handynutzung Krebs verursacht, immer noch nicht ausschließen", zitiert die BBC Professor Challis vom MTHR: "Die Summe der Beweise legt nahe, dass dies nicht der Fall ist, aber wir müssen sicher sein." Außer dem Vorkommen von Gehirntumoren wollen die Wissenschaftler unter anderem Hautkrebs, neurodegenerative Erkrankungen, regelmäßige Kopfschmerzen, Tinnitus und Schlafstörungen bei ihren Probanden erfassen.

Die Studienteilnehmer geben den Wissenschaftlern das Einverständnis, dass diese die Häufigkeit der Handy-Nutzung aufzeichnen dürfen; Verbindungsdaten würden nicht festgehalten. Ein erstes Zwischenergebnis soll in fünf Jahren vorliegen. (heb)