Vektorprogramm Xara X1 mit vielen Änderungen im Detail

Nach vier Jahren wagt sich ein Klassiker unter den Vektorgrafikprogrammen wieder mit einem neuen Release nach draußen: Xara X1 wird ausgeliefert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 113 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gerald Himmelein

Nicht ohne Grund hat das Vektorgrafikprogramm Xara eine treue Anhängergemeinde: Bereits lange Zeit vor Freehand und Illustrator unterstützte die britische Software variable Transparenzen, mehrfarbige Füllungen und in Echtzeit weichgezeichnete Kanten. Das letzte Release Xara X liegt allerdings schon vier Jahre zurück; zwischenzeitlich wurde das Programm nur durch kleine Bugfixes auf dem Laufenden gehalten.

Nach langem Warten wird der Nachfolger, Xara X1 jetzt ausgeliefert. Nach vier Jahren Entwicklungszeit mag man umwälzende Änderungen erwarten, doch über weite Strecken erscheint das neue Release ganz wie das alte. Die beiden größten Neuerungen sind die lange vermisste Unterstützung für den CMYK-Farbraum sowie ein einfacher, voll integrierter Bitmap-Editor.

Obwohl das Programm schon immer zu den schnellsten Vektorprogrammen am Markt gehörte, haben die Entwickler die Darstellungsgeschwindigkeit weiter optimiert. Dies betrifft insbesondere die Anzeige komplexer Objekte mit Vektoreffekten wie Schatten und Transparenzen. Kleine Verbesserungen helfen Xara zudem dabei, den bisherigen Status als Insellösung hinter sich zu lassen: So exportiert das Programm sowohl hochauflösende CMYK-Tiffs zur Nachbearbeitung in anderen Print-fähigen Programmen als auch jede Ebene einer Grafik als separate PNG-Datei mit 8-Bit-Transparenz.

Die Oberfläche des Xara Picture Editor orientiert sich eng an der in Windows XP integrierten Bildvorschau und stellt die nötigsten Grundfunktionen bereit: Bitmaps lassen sich rotieren, beschneiden und in Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung und Schärfe nachbearbeiten. Da die ursprünglichen Bilddaten dabei stets erhalten bleiben, kann der Anwender alle Änderungen auch in einer späteren Sitzung wieder rückgängig machen.

Ansonsten findet sich in Xara X1 wenig Neues. Die Oberfläche wurde geringfügig verschönert, in erster Linie durch buntere Symbole. Die meisten Dialoge sehen allerdings weiterhin genauso so aus wie weiland CorelXara 2 anno Domini 1998. Nach anpassbaren Tastenkürzeln sucht man ebenso vergeblich wie nach einer Möglichkeit, erweiterte Attribute wie Schatten oder Abschrägungen von einem Objekt auf ein anderes zu übertragen. Die meisten Punkte in der ausführlichen "What's-New"-Liste des offiziellen Xara-Forums betreffen Bugfixes. (ghi)