Freies Unix-Derivat FreeBSD in Version 4.10 freigegeben

FreeBSD 4.10 ist das erste so genannte "Errata Release" der 4.x-Serie, in dem nicht nur ernsthafte Sicherheitsprobleme direkt über Patches korrigiert werden. FreeBSD 5.3 soll das erste für Produktionssysteme taugliche 5.x-FreeBSD werden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Entwickler des FreeBSD-Projekts haben die Version 4.10 des freien Unix-Derivats herausgegeben. Das Projekt spricht davon, dass man seit Veröffentlichung von FreeBSD 4.9 vorsichtige Aktualisierungen bei einzelnen Programmen des ystems vorgenommen habe -- beispielsweise wurden die unterstützen Desktops GNOME von Version 2.4 auf 2.6 und KDE von 3.14 auf 3.2.2 aktualisiert, BIND wurde auf Version 8.3.7, OpenSSL auf 0.9.7d und Sendmail auf 8.12.11 erneuert. Darüber hinaus seien bekannte Sicherheitslücken korrigiert und viele Bug-Fixes integriert worden. FreeBSD 4.10 soll nun das erste so genannte "Errata Release" der 4.x-Serie werden: Künftig werden nicht mehr nur schwere Sicherheitslücken direkt für diese Ausgabe gestopft, sondern auch weniger wichtige Bugs sofort korrigiert, die etwa DoS-Angriffe ermöglichen könnten oder andere Probleme korrigieren, die nicht sicherheitsrelevant seien. Diese würden nun nicht erst in ein neues Release aufgenommen.

Trotzdem aber planen die Entwickler noch für eine Version 4.11 von FreeBSD -- die 4.x-Serie von FreeBSD ergänzt als stabile Produktionsumgebung für kritische Bereiche noch immer die 5.x-Serie des freien Unix-Derivats. Ein Termin für Version 5.3 der neuen 5.x-Serie von FreeBSD steht noch nicht fest. Für FreeBSD 5.3 erwarten die Entwickler aber, dass die 5.x-Serie die Reife erreicht hat, um sie auch in zentralen und kritischen Produktionssystemen ohne Bedenken einsetzen zu können. Bislang empfiehlt das FreeBSD-Projekt dies für Version 5.2 noch nicht. Im Early Adopter's Guide diskutieren die Entwickler die Vor- und Nachteile eines Upgrades auf Version 5.2. gegenüber dem Einsatz der 4.x-Serie.

FreeBSD gehört neben NetBSD und OpenBSD zu den freien Unix-Ausgaben, die auf der 4.4BSDLite-Linie beruhen. Mit Dragonfly startete ein ehemaliger FreeBSD-Entwickler zudem ein eigenes System, das die 4.x-Serie von FreeBSD fortsetzen soll. Eine kurze Geschichte der BSD-Unix-Derivate findet sich in dem Artikel zum zehnjährigen Geburtstag von NetBSD: Das Allerwelts-Unix: 10 Jahre NetBSD.

FreeBSD unterstützt diverse Hardware-Plattformen oder wird zur Zeit auf einzelne CPU-Architekturen portiert -- darunter neben i386- und Alpha-Prozessoren IA64, AMD64, MIPS, PowerPC und Sparc64. Die Release-Notes stehen für i386- und Alpha-Plattformen bereit, sie enthalten Details zu den Änderungen in FreeBSD 4.10. Ein Installation-Guide und die Installation Notes geben Hinweise zur Einrichtung eines FreeBSD-Systems, die Hardware-Notes für i386- und Alpha-Systeme gehen auf Besonderheiten einzelner Hardware-Komponenten ein. FreeBSD 4.10 steht sowohl auf CD als auch zum Download per ftp oder über Versionsverwaltungssysteme bereit. (jk)