Computex: VIAs All-in-One-Mainboards mit leistungsfähigerem Chipsatz

Mit einer weiteren Unterfamilie erweitert VIA die schon jetzt ausufernde Vielfalt an kompakten EPIA-All-in-One-Mainboards um neue Spitzenmodelle.

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Mit einer weiteren Unterfamilie erweitert VIA die schon jetzt ausufernde Vielfalt an kompakten EPIA-All-in-One-Mainboards um neue Spitzenmodelle. Auf der Computex soll die EPIA-SP-Baureihe zu sehen sein, für die deutsche Einzelhändler Liefertermine ab etwa August nennen.

Laut VIA soll das EPIA SP auf der Computex auch in einer Version mit 1,3-GHz-Prozessor mit Nehemiah-Kern zu sehen sein, bisher war nur von lüfterlosen 800-MHz- und aktiv gekühlten 1,2-GHz-Ausführungen die Rede. Besonders interessant ist aber der neue Chipsatz CN400, der schnellere RAM-Anbindung (bis DDR400/PC3200) sowie einen leistungsfähigeren UniChrome-Grafikprozessor bringen soll. Dieser soll außer MPEG-2- nun auch MPEG-4-Dekodierung stark beschleunigen und so den Prozessor entlasten, was nach den Erfahrungen mit dem CLE266 allerdings den Einsatz passender Software-Decoder erzwingt (unter Linux etwa einer speziellen Xine-Version, unter Windows gibt es darüber heiße Diskussionen in den VIA-Foren). Außerdem soll die UniChrome-Grafik Adaptive De-Interlacing unterstützen.

Der zweite Display-Port des Grafikprozessors ist als LVDS-Anschluss herausgeführt, aber wohl nur mit speziell angepassten Display-Adaptern nutzbar. Einen DVI-Port zum Nachrüsten bietet VIA zurzeit nicht an, erwähnt allerdings HDTV-Eignung.

Dank der VT8237-Southbridge sind jetzt acht (statt vorher sechs) USB-2.0-Ports anschließbar, außerdem bieten die VIA-EPIA-SP-Boards zwei Serial-ATA-Anschlüsse. Ob diese auch mit dem VIA-RAID-Treiber kooperieren oder Hot-Plugging unterstützen, ist unklar. Von einem von 133 auf 200 MHz Single Data Rate beschleunigten Frontsidebus des Prozessors, was in Zusammenhang mit dem CN400 ursprünglich diskutiert wurde, ist beim EPIA SP nicht die Rede.

Der C3-Nehemiah-Prozessor hat zwei eingebaute Hardware-Zufallszahlengeneratoren und eine Advanced Cryptographic Engine, was VIA gemeinsam unter der Marke PadLock als Sicherheitsfeature vermarktet. Interessanterweise erwähnt die heutige Pressemeldung auch explizit die PadLock-Anwendungsmöglichkeit DRM (Digital Rights Management) -- das ist nur konsequent, wenn VIA die EPIA-Plattformen auch im Markt der Multimedia-Settop-Boxen positionieren will.

Zurzeit gibt es die folgenden EPIA-Versionen:

  • EPIA: Chipsatz VIA Apollo PLE133, 2x PC133-SDRAM, Prozessoren mit 533 MHz lüfterlos kühlbar, darüber mit Ventilator, TV-Out, Stereosound, SPDIF-Out, USB 1.1, 1 PCI-Slot, 2 IDE-Kanäle, LAN
  • EPIA V: wie EPIA, nur mit Floppy-Anschluss statt eines IDE-Kanals
  • EPIA M: Chipsatz CLE266, 1x PC2100-DIMM (DDR266), Prozessoren mit 666 MHz lüfterlos kühlbar, darüber mit Ventilator, neuere Revisionen mit Nehemiah-Kern, TV-Out, 5.1-Audio, SPDIF-Out, USB 2.0, FireWire, 1 PCI-Slot, 2 IDE-Kanäle und Floppy-Port, LAN
  • EPIA MII: ähnlich EPIA M, aber bis 1,2-GHz-Prozessor, zusätzlich mit PC-Card-Schacht und CompactFlash-Slot, dafür FireWire optional und Parallelport nur intern
  • EPIA CL: ähnlich EPIA M, aber Stereo- statt 5.1-Audio, ohne FireWire, ohne TV-Out, dafür zwei LAN-Ports
  • EPIA TC: ähnlich EPIA M, Versorgung direkt aus einer stabilisierten 12-Volt-Gleichspannungsquelle, 200 Pin DDR-SO-DIMM Slot unter der Platine, optional PC-Card- und CF-Slots, Stereo- statt 5.1-Audio, ohne FireWire, ohne TV-Out, ohne Floppy-Anschluss
  • EPIA PD: ähnlich EPIA M, zielt auf Kassensysteme, mit vier RS-232- und zwei LAN-Ports, Stereo- statt 5.1-Audio, ohne FireWire, ohne TV-Out, ohne Floppy-Anschluss
  • EPIA N: Nano-ITX-Formfaktor (12 cm Kantenlänge, Chipsatz CN400, USB 2.0, 5.1-Audio, SPDIF/TV-Out, 1 Mini-PCI-Slot, 2 IDE-Kanäle, 1 Serial-ATA-Port, 1.200 Pin DDR-SO-DIMM-Slot

Konkrete Liefertermine für die sehr kompakten und angeblich bei 1 GHz Taktfrequenz lüfterlos kühlbaren Nano-ITX-Boards nennt VIA noch nicht, hat aber eine besondere Geschenkbox angekündigt. (ciw)