2×10³⁶ Rubel Strafe gegen YouTube in Russland
Vor dreieinhalb Jahren wurde in Russland gegen YouTube eine Strafe verhängt, die sich regelmäßig verdoppelt. Herausgekommen ist bereits eine fantastische Summe.
Eine sich seit dem Frühjahr 2021 allwöchentlich verdoppelnde Strafe gegen Google in Russland ist inzwischen auf zwei Sextillionen Rubel (2×1036) angewachsen. Das berichtet die Moscow Times unter Berufung auf eine staatsnahe Nachrichtenseite RBC und die staatliche Nachrichtenagentur TASS übereinstimmend. Verhängt wurde die Strafe demnach, weil die Videoplattform russische Kanäle entfernt hat, darunter staatliche Accounts wie der von Channel One Russia. Erst wenn die Accounts wiederhergestellt und die Entschädigung an die Inhaber bezahlt wurde, wird die Verdoppelung demnach gestoppt. Andernfalls werde die Summe in neun Monaten alltäglich verdoppelt.
Von etwa 1000 US-Dollar auf fantastische Summe
Die unrealistisch hohe Strafe ist nur eine von mehreren, die in den vergangenen Jahren gegen YouTube verhängt wurden, zumeist handelte es sich aber um vergleichsweise geringe Summen. Verurteilt wurde die Plattform unter anderem für die Ausnutzung einer Monopolstellung oder weil illegale Inhalte nicht entfernt wurden. Im Mai 2022 hat der russische Ableger von YouTube schließlich Insolvenz beantragt. Vorher hatte ein Gericht in Moskau Google eine Strafe in Höhe von 7,2 Milliarden Rubel (damals etwa 86 Millionen Euro) aufgebrummt, die erfolglos angefochten wurde. Google-Dienste und YouTube sind in Russland aber weiterhin abrufbar, seit Wochen aber deutlich langsamer.
Erst vor wenigen Wochen hat auch der US-Konzern Meta russische Staatsmedien aus den hauseigenen Diensten Facebook, Instagram, Threads und WhatsApp geworfen, abzuwarten bleibt, ob es dafür eine ähnliche Strafe gibt. Von YouTube selbst gibt es bislang keinen Kommentar zu der extrem angewachsenen Summe. Ursprünglich sollte Google 100.000 Rubel (etwa 1400 US-Dollar) bezahlen. Laut einem mit dem Fall befassten Anwalt kann die US-Videoplattform erst wieder auf den russischen Markt zurückkehren, wenn der Gerichtsentscheidung Folge geleistet wird. Um die bis heute angefallene Summe zu bezahlen, bräuchte es aber den Konzerngewinn aus mehr als 260 Trilliarden Jahren.
Lesen Sie auch
Google stoppt Werbezahlungen nach Russland
Jahresangabe am Ende korrigiert.
(mho)