40 Jahre Massenware

1976 brachte Porsche den 924 heraus

1976 bringt Porsche mit dem 924 seinen ersten Sportwagen in Transaxle-Bauweise. Das uralte Konstruktionsprinzip brachte Porsches Sportwagen durch die Verteilung der Massen ein ausgewogenes Fahrverhalten. Leider waren die Autos aber eben keine „richtigen” Porsches mehr

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Von
  • Florian Pillau
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Stuttgart, 12. August 2016 – Vor 40 Jahren bringt Porsche seinen ersten Sportwagen in Transaxle-Bauweise. Das uralte Konstruktionsprinzip – umgesetzt wurde es erstmals 1898 vom französischen Autohersteller De Dion-Bouton und in der Folge von vielen Sportwagenherstellern geschätzt – brachte Porsches Sportwagen durch die Verteilung der Massen von Motor und Getriebe hinter die Vorder- und auf die Hinterachse ein ausgewogenes, gut kontrollierbares Fahrverhalten. Leider waren die Autos aber eben keine „richtigen” Porsches mehr und wurden daher von vielen Kunden nicht für voll genommen. Nach 19 Jahren stellte man die Produktion der Transaxle-Modelle ein.

Billiger dank Transporter-Motor und Käfer-Achsen

Bei den Transaxle-Modellen ging es Porsche allerdings nicht vor allem um die Verteilung der Massen sondern auch um die Verteilung an die Massen. Mit den Typen 924, 928, 944 und 968 versucht Porsche einen Angriff in die Breite des Sportwagenmarktes.

Charakteristisch für den Porsche 924 war die glattflächige Front mit unauffälliger Kühlluftöffnung, Klappscheinwerfer, die geschwungene Seitenlinie sowie die große Heckfensterhaube. Großserienteile aus dem Volkswagen-Konzern sollten den Wagen für größere Kundenkreise erschwinglich werden lassen, so war der erste Motor der wassergekühlte Zweiliter-Vierzylinder, der unter anderem auch im VW-Transporter LT eingebaut war. Mit einer oben liegenden Nockenwelle und K-Jetronic-Einspritzung war er gut für 125 PS. Das Getriebe entstammte dem Audi 100, vorn arbeitete eine Kombination aus Querlenkern vom VW Golf mit MacPherson-Federbeinen des VW Käfer 1303 zusammen, hinten war es die Aufhängung des VW 1500. Die konsequente Verwendung billiger Massentechnik machte den ersten 924 etwa ein Drittel billiger als einen Einstiegs-911.

Ein Jahr nach dem 924 präsentiert Porsche den 928 und wandte sich damit größtenteils vom Ziel einer Massenproduktion ab. Er bekam eigens entwickelte Motoren und wurde technisch insgesamt erwachsen.