ACE erwartet sinkende Spritpreise

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Von
  • ggo

Nach Ansicht des Automobilclub Europa (ACE) könnte es demnächst zu einer leichten Entspannung bei den Kraftstoffpreisen kommen. Einen Grund sieht der ACE in einem Rückgang der Nachfrage in China, nachdem die Behörden dort die Preise für Benzin und Diesel um bis zu 25 Prozent angehoben haben. Gleichzeitig habe Saudi-Arabien angekündigt, die Ölfördermenge zu erhöhen.

Die Rechnung des ACE ist einfach: „Wenn die Nachfrage bei einem der größten Energieverbraucher sinkt und das Angebot des größten Produzenten steigt, hat das normalerweise eine dämpfende Wirkung auf die Preise“. Es bleibe wenigstens zu hoffen, dass trotz der beginnenden Feriensaison die Kraftstoffpreise in Europa unter Druck geraten. Die derzeitigen Preise hätten wenig mit marktwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeit aber viel mit Spekulanten zu tun, die sich dem Zugriff der Finanzpolizei gewohnheitsmäßig entzögen.

Bei dieser Gelegenheit kritisierte der ACE heute auch die unterschiedlichen Kraftstoffpreise in Europa. Wegen unterschiedlicher Besteuerung würden sie innerhalb der EU um bis zu 50 Prozent auseinanderdriften; bei den Nettopreisen betrage der Unterschied dagegen maximal 17 Cent bei Superbenzin und 19 Cent bei Diesel. Die Interessen von Verbrauchern blieben im Binnenmarkt allzu häufig unberücksichtigt.

China hat nach Medienberichten „über Nacht“ die staatlich kontrollierten Treibstoffpreise drastisch erhöht. Benzin kostete demnach heute 16 Prozent mehr, der Dieselpreis stieg um 18 Prozent. Bereits gestern hatte nach einem Bericht der Financial Times die Erwartung auf höhere Spritpreise in China den Preis für ein Barrel Rohöl um über 5 Dollar bröckeln lassen.

Größere Hoffnungen auf einen dauerhaften Preisrückgang dampft der ACE allerdings: die leichte Entspannung kommt – aber wohl nur vorübergehend. (ggo)