Weiße Weste?

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Beim Strom legt der ADAC für die Vorkette (Well-to-Tank, WTT) die Zahlen des Umweltbundesamtes zu Grunde, das 563 Gramm CO2 pro Kilowattstunde angibt. Beim Diesel addieren sich zu den auf dem Prüfstand gemessenen CO2-Werten im Mittel 17,8 zusätzliche Prozent für Produktion (Förderung, Transport, Raffinerie); beim Benziner sind es 16,2 Prozent.

Eine Besonderheit bei der Fahrt im Labor ist die Kombination aus drei Zyklen: Zum einem dem NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) in der Version „kalt“; hier werden Schwächen bei der Abgasreinigung deutlicher als mit warmer Maschine. Zum zweiten wird eine möglichst aktuelle Version des kommenden WLTC (Worldwide harmonized Light Vehicles Test Cycle) gefahren, und das mit eingeschalteter Klimaanlage. Zum dritten kommt der ADAC-Autobahnzyklus zum Tragen, der ein Gegengewicht zum langsamen NEFZ bildet: Es wird vorwiegend mit Richtgeschwindigkeit gefahren.

Käufer richten sich wenig nach Umweltkriterien

Verbesserungsfähig erscheint der ADAC EcoTest bei der Erhebung und Gewichtung der Stickoxid-Emissionen. Die werden vor allem von Dieselmotoren ausgestoßen, und es besteht wenig Zweifel, dass die unterschiedlichen Reinigungsansätze (innermotorische Maßnahmen, Speicherkat, SCR-Kat) eine hohe Bandbreite bei den Abgasen ergeben. Vielleicht führt die Anschaffung des PEMS mit einer Ausfahrt im realen Verkehr hier zu einer neuen, noch besseren Qualität der Messung.