Ein Handschuh mit zwei Einschlüpfvarianten, einer griffigen und einer wasserdichten

Aprilwetterhandschuhe

BMW verkauft mit dem „Two in One“ einen von Held in Deutschland hergestellten Allround-Handschuh mit zwei Handöffnungen. Eine Öffnung ist für den wasserdichten Membranteil, die andere für den griffigen ohne Membran

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Innenhand aus Känguruleder, verstärkt an den typischen Belastungsstellen 5 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Clemens Gleich

Stuttgart, 16. Mai 2014 – Das anhaltende Aprilwetter eignet sich hervorragend für den Test der BMW-Allzweckhandschuhe „Two in One“. Der Name kommt aus der Konstruktion: In der Mitte sitzt ein gut erkennbarer Teiler. Oben hineingeschlüpft steckt die Hand in einer verklebten Gore-Tex-Membran, die sie vor Wasser schützt. Unten hineingeschlüpft ist es ein normaler Handschuh mit gutem Griffgefühl und einer Perforation im Känguruleder für warmes Wetter.

Heldenpreise

Dass die Handschuhe handwerklich so solide wirken, hat den Grund, dass sie der Spezialist Held anfertigt, der unter deutschen Motorradfahrern einen hervorragenden Ruf genießt. Wer es sich leisten kann, kauft sich einen Satz Held Phantom GP für die Rennstrecke. In so einer hohen Preisklasse siedelt auch der Two in One: 170 Euro möchte bestimmt nicht jeder für ein Paar Handschuhe ausgeben. Hinweis hierzu jedoch noch: Außer guter Konstruktion und Verarbeitung bietet Held auch seit vielen Jahren Maßanfertigungen an. Wenn also ein BMW-gebrandetes Paar nicht perfekt passt, kann Held helfen. Bei Held gibt es die Handschuhkonstruktion als „Touring Star“ oder schnittiger als „Air and Dry“.

Der Two in One passt im Prinzip am besten zu einem Sporttourer. Er hat viel Griffgefühl und kann kühlere Außentemperaturen fernhalten. Eine flexible Wischlippe hilft, unterwegs das Visier zu reinigen. Ironischerweise passt mir für schlechtes Wetter am besten die „Grip“-Stellung, denn dann wärmen die Heizgriffe mit minimaler Dämmung die Finger, und die zweifache Membran isoliert den Handrücken gegen den Fahrtwind. Doch auch mit Membran trägt der Handschuh weniger stark auf als ein Winterhandschuh.

Keine echten Schwächen, aber braucht man ihn?

Wirkliche Schwächen in der Ausführung habe ich auf meinen rund 800 km mit den BMW-Handschuhen bis jetzt nicht festgestellt. Auffällig ist das starke Branding mit „BMW Motorrad“, was für BMW-Fahrer jedoch eher ein Plus als ein Minus sein dürfte. Ich würde eher das Konzept des Handschuhs hinterfragen, denn ein richtiger Winterhandschuh ist der Two in One ja auch nicht. Für länger anhaltend kaltes, nasses Wetter müssen also sowieso Winterhandschuhe ins Gepäck, sodass ich persönlich bei einem Satz guter Lederhandschuhe und einem separaten Satz dick gefütterter, wasserdichter Winterhandschuhe bleibe.

Das ist jedoch eine persönliche Fahrart, die daher kommt, dass mich durch Lederhandschuhe sickernder Sommerregen nicht stört. Wem es anders geht, sollte sich das Konzept des Two in One von BMW oder Held für ausgedehnte Touren anschauen. Wenn es nicht regnet, war die Tour auch nicht ausgedehnt. (cgl)