Der Opel Astra OPC mit 280 PS kommt trotz Frontantrieb erstaunlich gut voran

Asphaltbeißer: Opel Astra OPC im Fahrbericht

Frontantrieb, 280 PS, Regen – das sind keine guten Voraussetzungen, um den Opel Astra OPC vernünftig beurteilen zu können. Doch der stärkste Astra aller Zeit versteht es erstaunlich gut, sein Beißer in den Asphalt zu schlagen

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  • mna
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Pferdsfeld, 22. Juni 2012 – Frontantrieb, 280 PS, Regen – das sind keine guten Voraussetzungen, um den Opel Astra OPC vernünftig beurteilen zu können, sofern man bei dieser Art von Auto überhaupt von "vernünftig" sprechen will. Die dritte Auflage des Kompaktsportlers ist mit 280 PS der stärkste Astra, den Opel bisher gebaut hat. Einen Allradantrieb hat Opel allerdings nicht vorgesehen, anders als etwa VW beim Golf R. Hier ist also herzhaftes Schliddern über die Vorderräder angesagt, dachten wir. Erstaunlicherweise kommt der Astra weit besser zurecht, als wir es erwartet hatten.

Starker Auftritt

Die Opelaner sind stolz auf ihr neues Modell. Zu gerne wollen sie der zuletzt arg gebeutelten Marke ein dynamischeres, sportlicheres Image verpassen. Die OPC-Modelle von Corsa, Insignia und künftig Astra sollen es richten. Optisch macht der neue Super-Astra auf jeden Fall etwas her: die Schürzen sind kräftig, die Schweller schwellen üppig und große Kühlöffnungen führen dem Motor viel Frischluft zu. Das stämmige Hinterteil wird durch einen mächtigen Diffusor und zwei riesige Endrohre in Trapezform noch ausdrucksstärker. Dass die kleinen Heckscheiben und die ausgeprägten C-Säulen das Auto nach hinten ziemlich unübersichtlich machen, wird vorwärtsgewandte OPC-Kunden wenig stören. Immerhin sind Parksensoren am Heck Serie.

Kurzer Prozess

Unter der Haube des Astra OPC verrichtet ein Zweiliter-Turbo mit Benzindirekteinspritzung seine Arbeit sehr ordentlich und sorgt für sportlichen Vortrieb. Ab 2500 Touren steht das maximale Drehmoment von 400 Nm zur Verfügung. 6,0 Sekunden vergehen für den Spurt von 0 auf Tempo 100. Als Höchstgeschwindigkeit stehen nicht abgeregelte 250 km/h zu Buche. Damit liegt der Astra OPC auf Augenhöhe mit den dreitürigen Mitbewerbern VW Scirocco R und Renault Mégane R.S. Garniert wird der Fahrspaß beim Opel von einem herrlichen Röhren aus der Sportabgasanlage. Bei entspannter Fahrweise könnte das sonore Brummen allerdings etwas zurückhaltender ausfallen. Denn nach einiger Zeit kann es ein bisschen nerven. Das gilt ebenso für das laute Zischen des Turboladers, das immer dann zu vernehmen ist, wenn man das Gaspedal voll durchtritt. Doch Opel-Fahrer mögen das genau so, hätten Kundenumfragen ergeben. 8,1 Liter geben die Rüsselsheimer als Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer an, damit liegt der sportlichste Astra exakt auf dem Niveau des handgeschalteten Scirocco R. Den gibt es wie seinen Bruder Golf R auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe. Beim OPC steht einzig eine manuelle Schaltbox zur Verfügung. Sie arbeitet präzise, wie bei anderen Opel-Modellen müssen jedoch lange Schaltwege zurückgelegt werden.