Audi S3 gegen BMW M135i: Wer bietet mehr Freude?

Bayern Derby

Mindestens 300 PS und Allradantrieb in einer kompakten Verpackung versprechen reichlich Fahrspaß. Audi S3 und BMW M13i xDrive sollen davon jede Menge bieten. Kann einer der beiden trotz ähnlicher Auslegung mehr üerzeugen?

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BMW M135i xDrive (links) gegen Audi S3 Sportback 37 Bilder
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Martin Franz
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Haar, 27. Januar 2014 – Meine erste Fahrt im S3 war ernüchtern – und der Audi daran komplett unschuldig. Eine dicke Schneeschicht verhinderte zuverlässig eine flotte Gangart, wobei der S3 auch unter diesen Bedingungen mehr könnte, wenn die Straßen rund um München nicht proppevoll mit sich vorsichtig vortastenden Autos wären. Doch wir hatten Glück: Nicht nur das Wetter spielte wenig später noch mit, sondern auch die Verkehrslage ließ zügige Ausflüge zu. Sein Gegenspieler in diesem Vergleich ist der stärkste 1er, den es aktuell zu kaufen gibt. Welcher Bayer bereitet mehr Freude?

Kräftiger Sechszylinder

Mit 300 PS und Allrad hat der S3 den gleichen Antrieb wie der neue VW Golf R. Die 300 PS kommen aus einem 2.0 TFSI, der 380 Nm von 1800 bis 5500/min anbietet. Stärker und größer ist der Motor des BMW. Sein ebenfalls mit Turbolader versehener Reihensechszylinder hat 3,0 Liter Hubraum und bietet 20 PS mehr. Wichtiger als die Leistung macht sich jedoch das Drehmoment bemerkbar: Mit 450 Nm bietet der BMW hier mehr, und es liegt zwischen 1300 bis 4500/min an. Dieser Unterschied ist deutlich zu spüren. Der BMW zieht noch kräftiger an und durch, wobei man fair bleiben muss: Auch der Audi ist wahrlich kein Kind von Traurigkeit.

Den Audi gibt es nur mit Allrad, unabhängig davon, ob der Kunde die S tronic für 1900 Euro ordert oder beim serienmäßigen Schaltgetriebe bleibt. Den BMW gibt es mit Hinterrad- oder Allradantrieb. Letzterer ist nur mit Automatik zu haben. Gut hörbar sind die akustischen Unterschiede zwischen Vier- und Sechszylinder: Der BMW ist kultiviert - typisch Sechszylinder eben, der Audi klingt brummig und weniger eigenständig.

Charakter gefragt

Dem Audi gelingt der Tempo-100-Sprint in minimal 5,3 Sekunden. Der BMW soll nur 4,7 Sekunden brauchen, trotz fast 100 Kilogramm höherem Leergewicht und nur 20 PS mehr. In der Praxis spielen diese Unterschiede kaum eine Rolle, beide bieten mehr als genug Power. Besonders deutlich wird das auf der Landstraße. Es ist fast egal, welcher Gang im Audi eingelegt ist: Überholmanöver sind rasend schnell erledigt, die 100-km/h-Marke fällt in Windeseile. Es braucht schon einiges an Aufmerksamkeit, um sich immer an die Verkehrsregeln zu halten. Gleiches gilt für den BMW, bei dem durch die exzellente Automatik schnelles Fahren noch müheloser wirkt. Auf der Autobahn machen beide erst bei 250 km/h Schluss. Wer bei 180 noch weiter beschleunigt, ist anfangs fast erschreckt, wie fix beide selbst bei diesem Tempo noch zulegen.