Bringt Internet-Verkauf der Einzelteile mehr als das Komplettfahrzeug?

Auktionsexperiment mit zwei Mercedes-Benz 190, Baujahr 1990

Was bringt mehr im Internet? Der Verkauf eines ganzen Mercedes 190 oder seine Einzelteile? Das fragte sich eine Gruppe Studierender der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) in Berlin

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
630 x 420 21960_1214570372570.jpg 16 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • is
Inhaltsverzeichnis

Berlin, 30. Juni 2008 – Was ist profitabler: Ein Fahrzeug im ganzen im Internet anzubieten oder es in Einzelteile zu zerlegen und diese separat feilzuhalten? Diese Frage stellten sich eine Gruppe Studierender der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) in Berlin.

Schrauben, Einstellen und Analysieren

In Handarbeit zerlegten die Studenten einen roten Mercedes-Benz 190, Baujahr 1990, in 118 Teile und Baugruppen. Gleichzeitig polierten sie ein Fahrzeug des gleichen Typs und Jahrganges auf. Nach getaner Arbeit boten Einzelteile wie Komplettauto gleichen Bedingungen per Internet-Auktion auf eBay Motors an. Die Angebote starteten am 22. Mai 2008 zu einem Anfangspreis von je einem Euro. Nach zehn Tagen wurden die Ergebnisse miteinander verglichen und nicht verkaufte Einzelteile erneut eingestellt. Nun steht das Ergebnis fest: Der Mercedes am Stück brachte über 500 Euro mehr ein, für 1210 Euro fand er einen neuen Besitzer. Der zerlegte Wagen brachte lediglich 679,63 Euro.

Kühlergrill für 83 Euro

Preisbeispiele aus der Teileauktion: Mercedes-Stern für die Heckklappe brachte 10,50 Euro sowie der Kühlergrill wurde für 83 Euro versteigert – da hätte der Gang zum Schrottplatz günstiger sein können. Aber auch Schnäppchenjäger kamen zum Zuge: Der Nachrüst-Katalysator beispielsweise ging für gerade 10,50 Euro vom Tisch. Der neue Besitzer kann nach dem Einbau die Hälfte der Kfz-Steuer einsparen.