BMW stellte die zweite Auflage von X5 M und X6 M vor

Sport-Elefanten

Die Neuauflagen von BMW X5 M und X6 M sind noch stärker als ihre Vorgänger und sollen nun auch Rennstrecken-tauglich sein. Ausprobieren werden das wohl nur die wenigsten Käufer, vom deutlich gesunkenen Verbrauch sollten dagegen alle profitieren

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Brachiale Brüder: So kommt die zweite Generation der Performance-Laster BMW X5 M und X6 M 34 Bilder
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Von
  • Martin Franz
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Garching, 30. Oktober 2014 – Konstruieren Sie gedanklich mal ein sportliches Fahrzeug. Die naheliegenden Zutaten: reichlich Leistung, wenig Gewicht, ein niedriger Schwerpunkt und ein knackig abgestimmtes Fahrwerk gehören vermutlich für die meisten zu dieser Mischung. Bis auf den ersten Punkt bieten die Neuauflagen von X5 M und X6 M nichts von alledem, und dennoch wird der Hersteller nicht müde, sie als Rennstrecken-tauglich anzupreisen. Falls Sie nun von uns eine Erklärung für diesen Widerspruch im Konzept erwarten, muss ich Sie schon an dieser Stelle des Textes enttäuschen. Diese Autos gibt es, weil ein ausreichend großer Käuferkreis, vornehmlich in Asien und Osteuropa, Fahrspaß und sportliche Autos anders definiert als viele Menschen hierzulande. Und so reiht sich das dicke Duo von BMW in eine Reihe von Konkurrenten ein, die sich mittlerweile ein Wettrüsten liefern.

Noch mehr Kraft

Der 4,4-Liter-Biturbo-V8 legt tatsächlich gegenüber seinem Vorgänger noch mal 20 PS sowie 70 Nm zu. X5 M und X6 M verfügen nun also über 575 PS und 750 Nm. Ein Porsche Cayenne Turbo generiert bei identischem Drehmoment 55 PS weniger. Der Range Rover Sport SVR leistet 550 PS und bietet 680 Nm. Vor allem das Ansprechverhalten des neuen Motors will BMW deutlich verbessert haben. Außerdem soll eine modifizierte Abgasanlage mit elektrisch gesteuerten Klappen für eine Akustik sorgen, die BMW für adäquat hält. Hoffentlich hat jemand an einen Schalter gedacht, mit dem ein akustisch unauffälliger Start im Wohngebiet oder eine schnelle Etappe auf der Autobahn möglich sind. Eine realistische Chance dafür sehen wir.

Die bisherige Sechsgang-Automatik wurde zugunsten der neu entwickelten Achtgang-M-Steptronic entsorgt. Das neue Getriebe bringt Lenkradpaddles, Launch Control und Low Speed Assistent mit. Letzteres ist eine Art Untersetzung für den Fall, dass man gerade mal nicht auf der Rennstrecke unterwegs ist. Die neue Wandlerautomatik soll schneller reagieren und entscheidenden Anteil an der Senkung des Normverbrauchs um 20 Prozent haben. Im NEFZ verspricht BMW sowohl für den X5 wie auch für den X6 einen Verbrauch von 11,1 Litern. Bisher waren es 13,9 Liter – von einer Senkung von fast drei Litern sollte auch in der Praxis was zu merken sein, sofern ein Käufer tatsächlich mal darauf achtet.