BMW liefert ab 2012 Motoren an Saab

BMW liefert ab 2012 Motoren an Saab

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Von
  • Gernot Goppelt

v.l.nr.: Jan Åke Jonsson (Saab), Victor Muller (Spyker), Ian Robertson (BMW)

Wie BMW heute bestätigt hat, wird der bayrische Autobauer ab 2012 Motoren an Saab liefern. Der Vierzylindermotor "mit modernster Spritspartechnologie" ist für eine neue Modellreihe der Schweden bestimmt. Der Motor, der über Start-Stopp-Automatik sowie "weitere Maßnahmen zur Emissions- und Verbrauchsreduktion" verfügt, wird im englischen Motorenwerk der BMW Group in Hams Hall montiert.

Während über Auftragsvolumen und finanziellen Details "Stillschweigen vereinbart" wurde, konnten wir von einem BMW-Sprecher Näheres über die geplante Motorisierung erfahren. Demnach handelt es sich um eine Variante des Vierzylinder-Turbo-Benziners mit 1598 cm3, wie er seit März im Mini Cooper S verbaut wird. Im neuen Saab soll der Downsizing-Motor um die 200 PS leisten.

Der 1,6-Liter-Motor gehört derzeit zu den modernsten Konstruktionen seiner Art im Markt. Er kombiniert Direkteinspritzung mit einem so genannten Twin-Scroll-Turbolader und der Valvetronic, einer variablen Ventilhub-Verstellung, die eine drosselfreie Laststeuerung ermöglicht. Im Falle des Mini Cooper S mit seinen 184 PS und 240 bis 260 Nm gibt BMW einen NEFZ-Verbrauch von 5,8 Liter an, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 136 g/km.

Saab nutzt ab 2010 einen BMW-Motor, der in ähnlicher Form bereits im Mini Cooper S eingestzt wird.

(Bild: BMW)

Bei dem Motor handelt es sich um eine BMW-Entwicklung, wobei es einige Gleichteile mit dem 1,6-Liter-Motor gibt, der bei verschiedenen PSA-Modellen (Peugeot/Citroën) verbaut wird. Laut BMW ist die Konstruktion darauf ausgelegt, die zukünftige Euro-6-Abgasnorm zu erfüllen. Die variable Ventilsteuerung und der Twin-Scroll-Turbo erlauben neben einem günstigen Verbrauch auch ein gutes Ansprechen der Aufladung bei niedrigen Drehzahlen, was angesichts der hohen Literleistung Voraussetzung für eine gute Fahrbarkeit ist.

Für BMW ist der Großauftrag ein erfreulicher Schritt im Bestreben, "das Geschäftsfeld Vertrieb von Antriebssystemen wie geplant weltweit weiter auszubauen", sagt BMW-Vorstand Ian Robertson. Für den gebeutelten Autobauer Saab eröffnet die Vereinbarung bessere Marktchancen – BMW-Motorentechnik genießt weltweit einen Ruf, von dem die Schweden profitieren dürften. Welche Modelle den Motor erhalten, wurde noch nicht mitgeteilt. Naheliegend wäre der Einsatz in einem geplanten Kompaktmodell (9-1?) und vielleicht dem neuen 9-3, der für 2012 geplant ist. Oberhalb davon dürfte der Markt noch nicht reif sein für einen Downsizing-Motor mit 1,6 Liter Hubraum, zumal der 9-5 erst jüngst erneuert wurde. (ggo)