DUH will Opel wegen Verbrauchertäuschung belangen
Die Deutsche Umwelthilfe verschärft ihre Vorwürfe gegen Opel, die Abgasreinigung bei Dieselmodellen manipuliert zu haben. Bei einem Astra hätten Messungen auf der Straße „alarmierende Werte und Abschalteinrichtungen“ offenbart. Daher wolle man Opel wegen Verbrauchertäuschung belangen
- Martin Franz
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verschärft ihre Vorwürfe gegen Opel, die Abgasreinigung bei Dieselmodellen manipuliert zu haben. Bei einem Astra hätten Messungen auf der Straße „alarmierende Werte und Abschalteinrichtungen“ offenbart, teilte die Umweltorganisation am Freitag in Berlin mit. Daher wolle man Opel wegen Verbrauchertäuschung belangen.
Tags zuvor hatte die DUH ähnliche Vorwürfe im Zusammenhang mit einem getesteten Opel Zafira erhoben. Demnach soll die Reinigung der Abgase bei bestimmten Temperaturen, Geschwindigkeiten, Luftdrücken und Motordrehzahlen abgeschaltet werden. Opel hatte am Donnerstag bekräftigt, man habe keine Software eingesetzt, die feststellt, ob ein Auto einem Abgastest unterzogen wird. Zu den übrigen Vorwürfen hielt sich das Unternehmen zunächst bedeckt. An den Untersuchungen der DUH beteiligten sich auch der Experte Felix Domke, das Magazin Monitor und der Spiegel.
Die DUH hat Bundesverkehrsminister Dobrindt die Ergebnisse der Labor- und Straßenmessungen sowie die Analyse der Motorsteuersoftware des Opel Zafira 1.6 CDTi übermittelt. Sie forderte ihn auf, nach einer Überprüfung der Ergebnisse durch die Behörden umgehend einen Zulassungsstopp für alle Opel-Diesel-Pkw und Nutzfahrzeuge zu verfügen, die eine illegale Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung in der Software des Steuergerätes haben. Zudem forderte sie den Minister zum Entzug der Typzulassung für alle betroffenen Opel-Modelle sowie die Anordnung eines amtlichen Rückrufs für alle bisher ausgelieferten Fahrzeuge.
(dpa)
(mfz)