KTM 1290 Super Duke R, eine der heißesten Neuvorstellungen des Motorradjahrs 2014

Das Biest

KTM wollte ein Fanal setzen. Der Auftrag an die Entwicklungsabteilung lautete: „Baut den ultimativen Landstraßenjäger!“ Heraus kam die 1290 Super Duke R

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
16 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Mattighofen (Österreich), 9. Oktober 2013 – Dieses Motorrad flößt schon im Stand Angst ein. „Aggressiv“ ist als Bezeichnung für sein Design noch eine Untertreibung. Wie zum Sprung duckt sich die Super Duke R, bereit zum Zubeißen. Kantig und muskulös, die breite Brust gewölbt. Der böse Blick aus dem Scheinwerfer sollte als Warnung vor ihren ungestümen Kraftausbrüchen verstanden werden.

Die KTM-Taktik ist aufgegangen: Schon lange hatte die österreichische Marke ein radikales Naked Bike angekündigt und den Prototyp vor einem Jahr auf der EICMA vorgestellt. „The Beast“, wie sie es selber nannten, erzeugte Donnerhall – nicht nur wegen der offenen Auspuffanlage. Seitdem fütterte die PR-Abteilung in Mattighofen die Kunden und Presse häppchenweise mit Videos und Bildern an. Jetzt sind endlich die Fotos und Daten der Serien-1290 Super Duke R vom Werk veröffentlicht worden. Tatsächlich hat ihr Designer Gerald Kiska nicht übertrieben, als er nach der Vorstellung des Prototyps einem zweifelnden Journalisten erklärte, dass die Serie genauso aussehen würde, nur mit vorschriftsmäßiger Lichtanlage und einem legalen Auspuff.

Pulverisiert die Konkurrenz

Galt schon die Vorgängerin 990 Super Duke als ernst zu nehmendes Sportmotorrad, wollte man in Mattighofen diesmal die aktuelle Naked-Bike-Konkurrenz pulverisieren. Man nahm den bewährten 75-Grad-V2 des Superbikes RC8 R als Basis und bohrte ihn auf 1301 Kubikzentimeter auf – die Modellbezeichnung „1290 Super Duke R“ ist also glatte Tiefstapelei. Laut dem Hersteller produziert der Motor 180 PS bei 8870/min. KTM legte Wert auf eine füllige Drehmomentkurve: Knapp 100 Nm stehen bereits ab 2500/min zur Verfügung, etwas über 140 Nm sind es bei Nenndrehzahl. Eine ernstzunehmende Ansage an das Superbike BMW S 1000 RR mit ihren 193 PS und 112 Nm Drehmoment.

Elektronische Helfer zur Bändigung

Vorbei die Zeiten, als eine KTM unterhalb von 3000/min unwillig auf ihre Kette einhackte. Der große V2 soll sich diesbezüglich mustergültig benehmen und trotzdem rasant bis 12.000/min drehen. Bei so gewaltigen Kräften muss zwangsläufig elektronische Hilfe her, um das Biest im Zaum zu halten. Andernfalls würde das Hinterrad permanent durchdrehen, trotz der wunderbar griffigen Dunlop Sportsmart als Erstbereifung. KTM ging in puncto Sicherheit in die Vollen und spendierte dem Super Herzog modernste Assistenzsysteme. Gas angelegt wird per Ride-by-wire-System vom japanischen Spezialisten Keihin. Die Traktionskontrolle von Bosch ist mehrfach einstellbar: Rain, Street und Sport. Dazu vom selben Zulieferer das neueste ABS mit der Bezeichnung 9MP und einem Gewicht von gerade mal 1,1 kg.