Der neue Kia Rio im Fahrbericht

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Sparsam, aber auch spaßarm

Der kleine hat Kia-Benziner eine variable Ventilsteuerung auf Ein- und Auslassseite (Dual CVVT) und sogar "Ventilfedern in Bienenkorb-Form". Aber der Fahrspaß hält nicht mit der Optik Schritt, wie sich bald herausstellt. An Steigungen kämpft das Aggregat spür- und hörbar. Der Rio 1.2 beschleunigt laut Datenblatt in wahrlich nicht berauschenden 13,1 Sekunden auf Tempo 100. Selbst für diese bescheidene PS-Klasse ist das dürftig. Der vergleichbare VW Polo 1.4 zum Beispiel ist über eine Sekunde schneller. Aber für ein Stadtauto mag der Vortrieb ausreichen. Die genannten Werte gelten für die beim Basismodell serienmäßige Fünfgang-Schaltung. Diese versieht ihren Dienst problemlos. Eine Automatik gibt es nur für den starken 109-PS-Benziner, den wir auch kurz bewegten – und ebenfalls mit hängenden Mundwinkeln verließen. Auch der große Bruder wirkt etwas müde, die 109 PS sind ihm nicht anzumerken. Für 2012 verspricht Kia jedoch eine neue Benzinergeneration mit Direkteinspritzung, die unter dem Kürzel GDI (Gasoline Direct Injection) laufen wird. Wir sind einfach mal optimistisch.

Gutes Innenraumangebot

Das Fahrwerk ist für einen Kleinwagen in Ordnung. Eher straff abgestimmt, poltert das Auto gelegentlich, wenn man über Bodenunebenheiten fährt, wirkt aber nicht zu unkomfortabel. Auf der Autobahn fühlt sich die elektrische Servolenkung gelegentlich etwas seltsam an, beim leichten Einlenken ist ab und zu ein Widerstand zu fühlen. Ansonsten fühlen wir uns wohl im Rio. Der Sitzkomfort vorn ist okay, auch wenn die Möbel weniger Seitenhalt als von VW-Modellen gewohnt bieten. Im Fond blieben uns vor den Knien und über dem Kopf jeweils etwa fünf Zentimeter Platz – das ist für einen Kleinwagen sehr ordentlich.

Kein Einlegeboden

Der Kofferraum fasst 288 bis 923 Liter und liegt damit etwa auf dem Niveau des VW Polo. Nach dem Umklappen wird auch der Ladeboden leidlich eben. Allerdings gibt es für den Wolfsburger einen ungemein praktischen Einlegeboden, der die Einladeschwelle egalisiert. Wer öfter Getränkekisten kauft, wird dieses Utensil schätzen, da sich damit die schweren Kästen problemlos aus dem Auto herausziehen lassen – das Heben entfällt. Einen solchen Boden würden wir uns auch für eine der höheren Ausstattungen des Rio wünschen.