Was bietet der renovierte Kompakt-Van aus Frankreich?

Der neue Renault Grand Scénic im Fahrbericht

Einige Eigenheiten bei Ergonomie und Bedienung hat sich Renault auch beim neuen Grand Scénic bewahrt. Doch beim Preis-Leistungsverhältnis gibt es berechtigten Applaus

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Von
  • rhi
Inhaltsverzeichnis

Mégeve (Frankreich), 20. April 2009 – Beim Komfort lassen sich Franzosen nicht lumpen: Der neue Renault Grand Scénic ist größer geworden, so groß, dass es für den Espace mittelfristig eng werden könnte. Denn so beliebt der europäische Ur-Van auch war, hat sich das Interesse der Autokäufer doch mehr zur Mittelklasse der Raumgleiter verschoben. Ansonsten setzt Renault auf eine Schrumpfungskur, die gerne vernommen wird: Die Preise sinken deutlich und machen den Neuen im Konkurrenzumfeld zu einem attraktiven Angebot. Und auch motorisch ist Downsizing angesagt. Wir fuhren die Variante mit dem aufgeladenen 1,4-Liter-Benziner, der immerhin 130 PS mobilisiert.

Mehr Aufmerksamkeit

Auf den ersten Blick wirkt ungewöhnlich, dass der Grand Scénic bereits zwei Monate vor seinem kürzeren Schwestermodell, das im Juni 2009 erscheint, erhältlich ist. Renault begründet dies damit, dass viele Kunden den großen Scénic gar nicht auf dem Zettel haben und er so aus dem Schatten des kleineren Kollegen heraustreten soll. 22 Zentimeter Außenlänge unterscheiden die beiden, der Grand Scénic ist zudem 4 Zentimeter höher, die Breite identisch. Formal kann der große Scénic sich sehen lassen, doch was zählt ist bekanntlich auf dem Platz, bei uns zunächst einmal hinter dem Lenkrad. Dort stellen wir fest, dass die Sitzposition verbesserungswürdig ist. Die Möblierung bietet zu wenig Schenkelauflage, das Lenkrad steht selbst in der höchsten Position zu niedrig. Zwar betont Renault, dass man die Pedale höher als bisher angeordnet hat, aber besonders Menschen mit langen Beinen sitzen stark angewinkelt, zumal die Unterseite des Armaturenbretts den Fußraum einengt.

Überraschungen im Innenraum

Die Materialauswahl und Verarbeitung des massiven Armaturenträgers kann sich dagegen sehen lassen. Auch die Bedienung von Radio und Klimaanlage (beides serienmäßig) wirft keine Fragen auf. Kleine Schrullen bleiben: So befindet sich der Regler für die Sitzheizung verdeckt seitlich am Sitzgestell. Eine Überraschung bereitet der Blick auf den Tacho: Dieser befindet sich in einem gut ablesbaren, zentrale LCD-Anzeige. Das ist zwar nichts Neues, wurde allerdings von anderen Herstellern bisher etwas schamhaft verborgen, indem man klassische Instrumente möglicht realistisch nachbildete.