Die Ducati Monster 1200 R, das neue Flaggschiff der Baureihe

Mehresmonster

Traditionell krönt Ducati seine Baureihen mit einem Topmodell. Für die betuchte Klientel spielt Geld keine Rolle, Hauptsache das Motorrad kann mit edelsten Teilen beeindrucken. Auch die Monster 1200 mit dem seit 2013 verbauten Testrastretta-Motor bekommt nun ihre Primaballerina

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Zweirad 15 Bilder
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • iga
Inhaltsverzeichnis

Bologna, 30. September 2015 – Traditionell krönt Ducati seine Baureihen mit einem Topmodell. Die betuchte Klientel hält es mit dem Motto von Oscar Wilde: „Ich habe einen einfachen Geschmack, das Beste ist gerade gut genug.“ Da spielt Geld keine Rolle, Hauptsache das Motorrad kann mit edelsten Teilen beeindrucken. Auch die Monster 1200 mit dem seit 2013 verbauten Testastretta-Motor bekommt nun ihre Primaballerina.

Für Ducati ist die 1200 R ein wichtiges Aushängeschild, denn die Monster ist das meistverkaufte Modell aus Bologna. Sie hat Ducati in den 1990er Jahren gerettet. Der dahinsiechende Motorradhersteller aus Bologna fuhr zwar reichlich Siege im Rennsport ein, doch die Serienmodelle litten unter mieser Qualität und mangelnder Zuverlässigkeit, was sich natürlich auf die Verkaufszahlen niederschlug. Ducati war chronisch klamm und das Überleben hing am seidenen Faden. Doch dann erhielt der Designer Miguel Angel Galluzi von Besitzer Claudio Castiglioni – der Cagiva-Boss hatte 1985 Ducati aufgekauft – den Auftrag, ein schlichtes, aber hübsches Naked Bike zu entwerfen.

Um die Kosten zu reduzieren, bediente man sich an vorhandenen Komponenten aus dem Werk. Der luftgekühlte 90-Grad-V2 mit 900 Kubikzentimetern stammte aus der Supersport-Baureihe, der Gitterrohrrahmen vom Superbike 888. Ein rundlicher Tank zeugte von zeitloser Eleganz und das knapp geschnittene, steil hochragende Heck deutete Sportlichkeit an. Rechts und links ein dumpf bollernder Aluminiumendtopf, eine solide Upside-down-Gabel, eine breite Lenkstange und ein kleiner, runder Lampentopf – fertig war das Erfolgsmodell.

Ducatis Cash-Cow

Als 1992 die Monster M900 präsentiert wurde, verfielen die italophilen Motorradfans in einen kollektiven Freudentaumel. Die Stückzahlen schnellten hoch und die Monster wurde zum Brot- und Butter-Grundmodell, das sich quasi von selbst verkauft, eine treue Anhängerschaft besitzt und im Laufe von über zwei Jahrzehnte sich in immer mehr Varianten aufsplitterte. Für jeden Geldbeutel und für jeden Anspruch, ist die richtige Monster dabei. Das Superbike 916 und ihre Nachfolgerinnen mochten die Werbeträger für Ducati sein, die Monster war das Volumenmodell mit dem kontinuierlich Geld in die Kasse kam.