Die Letzten ihrer Art
Die schwedische Marke Husaberg wird vom Mutterkonzern KTM dichtgemacht. Damit geht eine Ära fantastischer Sportmotorräder zu Ende. Wer sich die Letzten ihrer Art sichern will, sollte jetzt noch rasch zuschlagen
- Ingo Gach
München, 12. Juni 2013 – Die schwedische Marke Husaberg wird vom Mutterkonzern KTM dichtgemacht. Damit geht eine Ära fantastischer Sportmotorräder zu Ende. Wer sich die letzten ihrer Art sichern will, sollte jetzt noch rasch zuschlagen.
Die Nachricht traf die Endurowelt im Mai bis ins Mark: Husaberg offeriert sein letztes Modelljahr! Genau zum 25. Jubiläum ist Schluss. Das schmerzt! Die kleine, aber feine schwedische Offroad-Schmiede hatte 1988 die Herzen der Geländefreunde im Sturm erobert, als sie ihre erste Enduro, die FE 501, konstruierte und bereits im nächsten Jahr damit Europameister wurde. Die beiden Gründer hatten schon reichlich Erfahrung als Ingenieure bei der legendären Marke Husqvarna erworben, doch als 1987 Cagiva die Motorradsparte des schwedischen Konzerns kaufte und die Produktion nach Italien verlegte, weigerten sie sich, dorthin umzuziehen.
Neustart unter anderem Namen
Aber resignieren kam für die eifrigen Schweden nicht in Frage, und so gründeten zwei wahre Enduro-Enthusiasten kurzerhand Husaberg in dem gleichnamigen kleinen Ort am Vätternsee. Es folgte eine sportliche Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Husaberg entwickelte leichte und kräftige Sportenduros mit pfiffigen Detaillösungen und sammelte diverse nationale und WM-Titel. Allerdings blieb man eine kleine Manufaktur, die finanziell auf wackeligen Beinen stand.
Schließlich kaufte 1995 der österreichische Konkurrent KTM die Marke, aber mit der Absicht, sie am Leben zu erhalten. Zukünftig sollte Husaberg der Technologieträger des Konzerns sein, in dessen Modellen neue Motoren und Fahrwerke getestet wurden, ehe sie Einzug beim Mutterkonzern halten durften. So vermied KTM Imageschäden am eigenen Namen.