Die Letzten ihrer Art

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Aus Kostengründen verlagerte KTM 2003 die Produktion der Husabergs ins österreichische Mattighofen, lediglich die Rennsportabteilung blieb in Schweden. Aber KTM-Boss Stefan Pierer gefielen die Umsatzzahlen von Husaberg immer weniger. Trotz der sportlichen Erfolge, fanden die Modelle zu wenig Käufer. Was vor allem an Pierers Preispolitik lag – die Husabergs waren stets etwas teurer als ihre direkten KTM-Konkurrenten.

Das Ende kommt unerwartet

Dann kam der schicksalsschwere Tag, als BMW entschied, die Marke Husqvarna, obwohl von den Bayern erst 2007 gekauft, abzustoßen. Sie hatten es nie geschafft, der schwedischen Traditionsmarke – Husqvarna baut seit 1903 ununterbrochen Motorräder – in die Gewinnzone zu steuern. Das Werk im italienischen Varese machte pro Jahr rund 25 Millionen Euro Verlust. Stefan Pierer hatte schon lange ein begehrliches Auge auf Husqvarna geworfen und schlug sofort zu. In Nordamerika, wo mehr Motorräder verkauft werden als in Europa und ein riesiger Offroad-Markt existiert, hat der Name Husqvarna immer noch einen legendären Klang.

Zukünftig werden die Husqvarnas in Mattighofen produziert, dafür opfert Pierer die Marke Husaberg. Man versucht es so darzustellen, als ob Husqvarna und Husaberg fusionieren würden und spielt dabei auf die Ursprünge der Marken an: „Wir bringen zusammen, was zusammen gehört“. Im Grunde werden aber zukünftig nur die Husaberg-Aufkleber durch solche mit dem Namen Husqvarna darauf ersetzt, denn Pierer will keine der alten Husqvarna-Modelle aus der BMW-Ära übernehmen. Das Entwicklungszentrum in Mattighofen arbeitet auf Hochtouren, denn bereits im Oktober soll eine komplett neue Husqvarna-Produktpalette präsentiert werden.

Nur der Name zählt

Pierer gibt ganz offen zu, dass er einzig am Namen von Husqvarna interessiert war: „Husaberg ist außerhalb von Europa kaum bekannt. Und besitzt nicht die Kraft, die japanischen Hersteller dort erfolgreich anzugreifen.“ Er setzt weiterhin auf Synergieeffekte, zukünftig sollen sich KTM und Husqvarna viele neue Entwicklungen teilen. Wie er dabei die Markenidentität gegenüber den Fans aufrecht erhalten will, bleibt fraglich.