„Neue Definition”

Die Studie Jaguar I-Pace 2017

Mit dem I-Pace Concept hat Jaguar anlässlich der Autoshow in Los Angeles ein „Elektrisches Performance-SUV” vorgestellt, nennt es „radikal neue Definition des Themas Elektrofahrzeug” und kündigte die Markteinführung für 2018 an

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Die Studie Jaguar I-Pace 2017 15 Bilder
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Von
  • Stefan Grundhoff

Jaguar Land Rover ist sehr erfolgreich mit gut motorisierten Sechs- und Achtzylinder-Modellen, steht daher aber unter Druck beim Flottenverbrauch. Da verwundert es wenig, wenn Jaguar anlässlich der Los Angeles Motor Show ein neues Elektro-SUV in Form eines seriennahen Konzepts vorstellt. Als „radikal neue Definition des Themas Elektrofahrzeug” bezeichnet Ian Callum die Studie namens I-Pace Concept sehr vollmundig und spricht von „dramatischem, in die Zukunft gerichtetem Design und britischer Handwerkskunst.” Das ist kein Wunder, denn Callum ist Jaguars Chefdesigner. Nick Rogers, Group Engineering Director von Jaguar Land Rover, sagt dazu: „Nach meiner Überzeugung wird sich die Automobilindustrie in den nächsten fünf Jahren stärker verändern als in den vergangenen drei Jahrzehnten.” Wie dem auch sei, die Serienversion des „Elektrischen Performance-SUV” soll Ende 2017 vorgestellt werden und 2018 auf den Markt kommen.

„Maßstab war der Range Rover”

Der I-Pace, den Jaguar Land Rover nun in einer Live-Schaltung zwischen London und Los Angeles virtuell vorgestellt hat, folgt in seiner Linienführung den Modellen F-Type und F-Pace. Zu den Dimensionen sagte Callum allerdings: „Unser Maßstab war hier nicht der F-Pace, sondern der Range Rover”. Die Überhänge des 4,68 Meter langen Allrad-SUV sind kurz, die Räder mit 23 Zoll studientypisch groß und die Dachlinie coupéartig.

Die Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse kommen auf eine Gesamtleistung von 294 kW/400 PS und 700 Nm Drehmoment. Dank 700 Nm und Allrad-Traktion beschleunigt der I-Pace Concept in rund vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wobei Jaguar offenbar nicht nur an die Längsdynamik denkt: Gleichzeitig ließ man verlauten, dass der Schwerpunkt durch geschickt platzierte Batterien etwa 120 Millimeter niedriger liegen soll als bei konventionellen SUV. Das Lithium-Ionen-Akkupaket mit 90 kWh Kapazität soll bis zu 500 Kilometer Reichweite ermöglichen und im doppelten Boden nur wenig Platz kosten. Man verspricht immerhin einen Kofferraum von 530 Litern. Unter der vorderen Haube gibt es weiteren Stauraum für 38 Liter. Die Ladezeiten beziffert JLR mit 90 Minuten für 80 Prozent und etwas über zwei Stunden für 100 Prozent.

Das Platzangebot für die Passagiere des I-Pace mit seinem Radstand von knapp drei Metern übertrifft locker das ähnlich großer SUV-Modelle mit herkömmlichem Antrieb, weil der Mitteltunnel für Getriebe und Kardanwelle wegfällt. Vier Einzelsitze und den Notsitz in der Fondmitte kennt man so ähnlich auch aus anderen exklusiven Viersitzern. Bedienen lässt sich die Konzeptstudie nahezu komplett über große berührungsbildschirme sowie über Lenkradtasten. Nur die Temperatur regelt man vorn wie hinten mit Aluminium-Drehknöpfen.

Der erwartete Einstiegspreis dürfte bei rund 70.000 Euro liegen. Technikchef Dr. Wolfgang Ziebart kündigt bereits weitere Modelle auf dieser Basis an: „Die Plattform ist variabel skalierbar.” Davon dürfte noch in diesem Jahrzehnt auch Land Rover mit einem eigenen Elektromodell profitieren. (fpi)