Die neue Yamaha YZF-R6

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Der Sitzplatz ist jetzt vor dem Tank um 20 Millimeter schmaler und erleichtert dem Piloten die Gewichtsverlagerung. Allerdings thront er in luftiger Höhe von 850 Millimeter, was ihn in Verbindung mit den tief platzierten Stummellenkern in eine sportliche Sitzhaltung zwingt. Auch an der Alustrebe des Kennzeichenträgers und den Sozius-Fußrastenauslegern wurde Hand angelegt, um noch ein paar Gramm Gewicht abzufeilen. Vollgetankt soll die R6 auf 190 Kilogramm kommen.

Elektronisch aufgerüstet

Doch was wäre ein toller Motor ohne ein gutes Fahrwerk? Funktionierte das der Vorgängerin schon sehr gut, rüsteten die Entwickler das 2017er-Modell mit der exzellenten und voll einstellbaren KYB-Upside-down-Gabel mit 43 Millimeter Durchmesser der R1 aus und übernahmen auch deren Vorderradbremszangen samt -scheiben. Gleichzeitig wuchs der Durchmesser der Vorderachse auf 25 Millimeter. Der Lenkkopfwinkel von 66 Grad und 97 Millimeter Nachlauf bei einem Radstand von 1375 Millimeter lassen auf eine ausgeprägte Handlichkeit schließen.

Heutzutage sind umfangreiche elektronische Assistenzsysteme Standard in Sportmotorrädern, da will die R6 nicht hinten anstehen. Sie verfügt über eine weiterentwickelte, sechsstufige Traktionskontrolle (TCS), die sogar den Reifenverschleiß ausgleichen können soll. Für flotte Rundenzeiten bekam sie ein Schnellschaltsystem (QSS), um ohne Einsatz der Kupplung unter Volllast die Gänge hochschalten zu können. Beim schnellen Runterschalten wiederum verhindert eine Anti-Hopping-Kupplung ein stempelndes Hinterrad.

Um alle wichtigen Informationen gut im Blick zu haben, spendierte Yamaha der R6 auch neue Instrumente: Ein analoger Drehzahlmesser, aber digitaler Tachometer samt Multifunktionsanzeige mit TCS- und ABS-Status.

Die letzte ihrer Art

Der letzte überlebende 600er-Supersportler aus Japan glänzt im neuen Gewand und lässt die Herzen der Rennstrecken-Jünger höher schlagen. Bleibt die Frage nach dem Preis, den Yamaha leider noch nicht beantworten möchte. Vermutlich kalkuliert der Importeur noch, was er verlangen kann, dürfte ihn aber letztendlich wohl wie gehabt irgendwo unterhalb von 13.000 Euro ansiedeln. Es bleibt abzuwarten, wie gut sich die YZF-R6 verkaufen wird, immerhin kann sie nun auf einige Käufer aus dem bisherigen Konkurrenz-Lager hoffen. (fpi)