Drei WĂĽnsche auf einmal

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Bei Hochleistungsmotoren erreichen die Konstrukteure bei gleichem Hubraum mit Vierzylindern im Schnitt deutlich höhere Nennleistungen als mit Dreizylindern. Das hat Bauformgründe. Ein Vierzylinder kann extrem kurzhubig ausgelegt werden, sodass er seine Leistung aus hohen Drehzahlen erwirtschaftet. Jeder kennt das aus klassischen Kleinwagen: erst schalten, wenn der Tonteppich in den Ultraschallbereich wandert. Eben diese Auslegung vermeiden die Hersteller bei Dreizylindern am liebsten, denn ein kurzer Hub bedingt bei gleichem Hubraum eine große Bohrung. Eine große Bohrung wiederum erhöht den Abstand der Zylinder und damit gleichzeitig die erwähnten freien Massenmomente. Im Bereich der Alltagsautomotoren ist dieses Problem nicht weiter von Belang, weil man dort brave, tendenziell langhubige Tucker-Motoren baut, doch gibt es aus diesem Grund nur wenige Beispiele für Reihendreizylinder-Rennmotoren.

GĂĽnstig in der Produktion

Nein, die Hersteller haben dem Dreizylinder die Rolle des Alltagsantriebs mit Notstromaggregatsgeräuschkulisse zugedacht. Hierfür empfiehlt er sich durch seine im Vergleich zum Reihenvierer schmalere Bauform, die sich damit für Aufladung (Turbolader oder Kompressor) in kleinen Motorräumen anbietet, seine weitgehend ausgeglichenen Massen, sein schöner Drehmomentverlauf, sein breites nutzbares Leistungsband und seine günstigen Herstellungskosten. Es wäre durchaus möglich, einem Dreizylinder außerdem zu seinem typischen "BrooAAARRR" zu verhelfen, das zum Verwechseln nahe an alten Sechszylinderboxern liegen kann. Es hat nur noch niemand in einem Auto für nötig gehalten. Sie sind der Kunde. Wünschen Sie es sich doch in der nächsten Endkundenbefragung mal. (cgl)