From Zero to Hero?

Ducati kooperiert mit Hero

Ducati will offenbar mit der indischen Motorradmarke Hero zusammenarbeiten. Damit wäre Ducati nach KTM, BMW und Triumph die vierte europäische Marke, die auf den größten Motorradmarkt der Welt drängt. Die Chancen sind riesig, das Risiko vergleichsweise gering

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Zweirad 10 Bilder
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  • iga
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Die italienische Motorradmarke Ducati will nach unbestätigten Informationen mit dem indischen Hersteller Hero MotorCorp zukünftig zusammen Motorräder bauen. In der Kooperation sollen angeblich zwei Modelle mit rund 300 cm3 Hubraum entstehen: Eine Scrambler und eine Multistrada.

So richtig verblüffte es in der Fachwelt wohl niemanden, als jetzt durchsickerte, dass Ducati in Verhandlungen mit dem indischen Motorradhersteller Hero stehen soll, auch wenn beide Marken dies noch nicht bestätigt haben. Nach KTM, BMW und Triumph ist Ducati bereits der vierte europäische Motorradhersteller, der unbedingt in Indien mitmischen will, denn der Subkontinent hat mittlerweile sogar China als größten Motorradmarkt der Welt abgelöst. Die 1,35 Milliarden Einwohner des Subkontinents bewegen sich in Massen auf motorisierten Zweirädern fort, wenn auch bislang selten mit mehr als 150 cm3 Hubraum.

Doch der zunehmende Wohlstand lässt immer größeres Interesse an Bikes bis 500 cm3 aufkommen. KTM hat bereits seit 2011 einen Deal mit dem indischen Hersteller Bajaj und verkauft seine kleinen Duke- und RC-Modelle in Indien, aber auch in Europa wie warme Semmel. BMW ging wenig später ein Joint-Venture mit TVS ein und baut mittlerweile zwei kleine Modelle in Indien. Triumph gab vor kurzem ebenfalls bekannt, dass sie zusammen mit Bajaj in Indien produzieren werden. Nun folgen also Ducati und Hero dem Beispiel.

Zwei Modelle auf einer Basis

Den Gerüchten nach sollen gleich zwei Ducati-Modelle auf einer Basis entstehen. Als Motor dient ein vermutlich um die 300 cm3 großer, wassergekühlter Einzylinder mit Einspritzung. Ein Modell soll im Stil der sehr erfolgreichen Ducati Scrambler kommen, die allerdings bisher von einem V2 angetrieben wurde. Der Stahlrohrrahmen dürfte daher wohl neu konzipiert werden. Als zweites Modell sei eine kleine Multistrada, also eine Reiseenduro, angedacht. Demnach würde es die Ducati/Hero-Kooperation wie BMW/TVS machen, die neben einem Naked Bike, der G 310 R, auch eine kleine Enduro, die G 310 GS, in der Optik der großen R 1200 GS gebaut haben.

Entwickelt in Italien, gebaut in Indien

Die Scrambler und die Multistrada würden sich neben dem Motor viele weitere Komponenten teilen, wie Getriebe, Rahmen, Schwinge, Räder, Bremsen und Elektrik. Das Fahrwerk dürfte bei der Multistrada jedoch mehr Federwege aufweisen, außerdem käme sie mit Verkleidung. Über die Leistung kann nur spekuliert werden, aber sie wird sich vermutlich an der Konkurrenz orientieren, die zwischen 34 PS (BMW) und 44 PS (KTM) bieten.