EU-Kommissar Verheugen: VW kann CO2-Ausstoß von Porsche "ausbalancieren"

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Von
  • ssu

In der Debatte um CO2-Grenzwerte für Autos bezieht der aus Deutschland stammende EU-Kommissar Günter Verheugen Position zugunsten der deutschen Hersteller. Porsche sei beim CO2-Ausstoß seiner Flotte „aus dem Schneider, sobald die Holding mit VW steht“, sagte Verheugen in einem Interview mit dem am morgigen Donnerstag erscheinenden Wirtschaftsmagazin Capital. Zugleich wies der SPD-Politiker, der 1982 nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition aus der FDP ausgetreten war, darauf hin, dass die Autoindustrie das für 2012 von der EU-Kommission angepeilte Emissionsziel von 120 g/km bereits im Jahr 1996 akzeptiert habe, „ohne aber die Verpflichtung zu erfüllen“.

Neben Porsche dürfen auch Kleinserienhersteller PS-starker Boliden wie zum Beispiel Wiesmann auf Brüsseler Unterstützung hoffen: Nischenanbieter mit einem Marktanteil bis zu 0,5 Prozent müssten nach der Vorstellung Verheugens und von EU-Parlamantariern demnach nur so viel CO2 einsparen wie alle übrigen Hersteller „im Schnitt“.

„Beunruhigt“ zeigte sich der EU-Kommissar in dem Interview auch über die Debatte um Auflagen für Autowerbung: „Erst gibt es Auflagen für Anzeigen, dann Vorschriften zur Größe der Warnhinweise, schließlich Verbote. Zu einer freiheitlichen Gesellschaft passt das nicht.“ Verheugen, der zugleich ankündigte, mit dem Ende seiner Amtszeit 2009 „in den politischen Ruhestand“ zu gehen, warnte vor der in der europäischen Rechtssetzung erkennbaren Tendenz, „Menschen mit immer neuen Vorschriften zu ihrem vermeintlichen Glück zu zwingen“. (ssu)