EU-Kommission will ABS-Pflicht für Motorräder

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Das Antiblockiersystem ist bei Zweirädern aus mehreren Gründen wünschenswert. So führt vor allem ein Blockieren des Vorderrades fast unweigerlich zum Sturz. Außerdem müssen die Fahrer der meisten Zweiräder zwei Bremsen koordinieren, Integralbremssysteme sind nach wie vor wenig verbreitet. Auch bei leider alltäglichen Situationen wie das Bremsen auf Bitumenflecken bei Regen ist der Bremsvorgang ohne ABS schwer zu kontrollieren.

Unter ein Kilogramm Mehrgewicht

Bosch ist neben Conti Teves der zweite wichtige deutsche Zulieferer von ABS-Systemen für Zweiräder. Vom ADAC erhielt der Stuttgarter Zulieferer für sein "ABS 9 base" den "Gelben Engel 2010" verliehen. Nach Bosch-Angaben handelt es sich bei reduziertem Volumen im Vergleich zum Vorgänger und einem Gewicht von 0,7 Kilogramm um das derzeit kompakteste Zweirad-ABS am Markt. Die kostenoptimierte Konstruktion mache das System zudem erstmals für alle Motorradklassen erschwinglich.

Derzeit bietet Bosch drei Varianten des Systems an: Das ABS 9 base ist die kleinste Variante für kleine Motorräder und Roller, das ABS 9 plus hat zusätzlich einen Drucksensor für einen verbesserten Überschlagsschutz. Mit seiner Hilfe lässt sich erkennen, wenn das Hinterrad abzuheben droht, um dann am Vorderrad ein wenig Druck abzulassen. Das ABS 9 enhanced bietet zusätzlich eine elektronische Verbundbremse. Die "enhanced"-Variante ging Ende 2009 bei BMW in Serie, die "plus"-Version startet demnächst bei zwei bisher nicht genannten Herstellern. Die "base" soll 2011 in Serie gehen. (ggo)